Auf den Spuren von Josef Gočár

Beginn der Route: Střelecká, V Lipkách, Labská kotlina
Erstes Objekt: Elbe-Becken
Josef Gočár,
Öffentlicher Verkehr: Ulrichovo nám. (BUS 5, 11, 14, 15, 17, TROLEJBUS 2, 6)
Lipky (BUS 8, 9, 14, 24, TROLEJBUS 1)
GPS: 50.207433, 15.821624, stáhnout GPX nebo KML
Länge der Route: 3 km, 40 min
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Josef Gočár (1880-1945) gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Architekten des frühen 20. Jahrhunderts. Seine Tätigkeit war maßgeblich mit Hradec Králové verbunden, was Jan Kotěra, seinem Lehrer aus Studienzeiten, zu verdanken ist. Der Rundgang präsentiert Gočárs Beiträge zum Städtebau, einzelne Realisierungen und nicht realisierte Projekte sowie Visionen zur Entwicklung der Stadt. Der Rundgang beginnt im Elbe-Becken, dessen Anlage Gočár in den Jahren 1925-1931 entwarf. Zu den weiteren Realisierungen gehören die Schulgebäude am Ufer der Elbe, in denen die Modernisierung des Bildungswesens verkörpert wurde – eine Priorität der neu gegründeten Tschechoslowakei. Im Rahmen der baulichen Modernisierung der Stadt entwarf Gočár zwei Knotenpunkte: den Ulrichovo náměstí (Ulrichsplatz) und den Masarykovo náměstí (Masarykplatz). Gleichzeitig entwarf er mehr oder weniger ganze Projekte oder Fassaden von Gebäuden, die die Wahrzeichen dieser Plätze bilden oder sich in deren unmittelbarer Umgebung befinden. Dazu zählt auch das nicht realisierte neue Theater, das Gočár in der Zwischenkriegszeit für den heutigen Náměstí 5. května (Platz des 5. Mai) entwarf. Von hier aus kann man einen kleinen Abstecher zum Gebäude machen, in dem sich heute das Staatlichen Kreis-Archiv befindet. Ursprünglich war hier das Institut für die Gewerbeförderung untergebracht, Gočárs Entwurf stammt aus dem Jahr 1923. Zurück zum Náměstí 5. května geht es über die Tyršův most (Tyrš-Brücke), ebenfalls ein Werk Gočárs. Hinter der Brücke hätten zwei weitere Realisationen des Architekten errichtet werden sollen: am Náměstí osvoboditelů (Platz der Befreiung) eine Galerie und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Anbau des Städtischen Museums (entworfen 1942). Unterhalb des Hügels, im historischen Zentrum der Stadt, entwarf Gočár eines seiner ersten Werke, ein Haus für Anna Fultnerová; gegenüber sollte ein Grandhotel nach Gočárs Entwürfen entstehen, das jedoch nicht realisiert wurde. Auf dem Weg über den historischen Platz können Sie Gočárs revolutionäre Stahlbetontreppe aus dem Jahr 1909 besichtigen. Das von Gočár entworfene Gebäude der Luther-Gemeinde sollte eigentlich am östlichen Ende der Altstadt errichtet werden; schließlich hat es Václav Rejchl sen. entworfen. Unterhalb des Hügels entwarf Gočár eine bemerkenswerte evangelische Kirche, die später nach einem Entwurf von Oldřich Liska realisiert wurde. An der Ringstraße unterhalb des historischen Zentrums befindet sich die letzte Realisierung in Hradec Králové, die von Josef Gočár stammt: das Gebäude des Kreis- und Finanzamts aus dem Jahr 1935, in dem sich heute die Stadtverwaltung befindet. Im Stadtviertel Slezské Předměstí befinden sich zwei frühe Mietshäuser für František Jaroslav Černý mit geometrischen Jugendstilfassaden, eines davon mit reicher Sgraffito-Dekoration. Der Spaziergang endet im Šimkovy sady-Park mit seiner modernen, lockeren englische Form und einem künstlich angelegten Teich. Die Parkanlage wurde in den frühen 1930er Jahren von Gočár entworfen.