Salon der Republik

Beginn der Route: Švehlova 633
Erstes Objekt: Wohnhaus von Anna und Oldřich Liska
Oldřich Liska, 1923
Öffentlicher Verkehr: Muzeum (TROLEJBUS 3, 4, 7; BUS 11, 12, 13, 16, 17)
Adalbertinum (TROLEJBUS 2, 6, 21, 27; BUS 5, 11, 14, 15, 16, 18, 19, 23)
GPS: 50.2110461, 15.8263239, stáhnout GPX nebo KML
Länge der Route: 1,2 km, 15 min
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Der Rundgang beginnt am Náměstí Svobody und führt durch die Švehlova. Auf der rechten Seite befinden sich zwei Mietshäuser, entworfen vom Architekten Oldřich Liska: sein eigenes Haus und das Haus des bedeutenden Möbelherstellers Josef Nevyhoštěný. Daran anschließend befindet sich das Carda-Haus von der ehemaligen Bäckerei Carda aus der Vorkriegszeit (Architekt: Bohumil Waigant) mit beachtenswerten, konkav gewölbten dekorativen Feldern; gefolgt vom Gewerbehaus (Architekt Vladimír Fultner) an er Ecke Masarykovo náměstí und Švehlova. Daran schließt ein Genossenschaftsbau von Oldřich Liska an, der kurz nach 1920 realisiert wurde und von Masarykovo náměstí in die Šafaříkova führt. An der Südwestseite des Masarykovo náměstí befinden sich drei weitere Häuser mit dreieckigen Giebeln, die von Oldřich Liska kurz vor dem Ersten Weltkrieg entworfen wurden. Sie zeigen den veränderbaren Geschmack der Bauherren: traditionelle Verzierungen bis hin zu kubistischen Elementen. An der Ecke Masarykovo náměstí, Čelakovského und Karla Hynka Máchy stehen drei beachtenswerte Häuser: die Anglobank, entworfen von Josef Gočár, mit plastischer, dekorativer Fassade, ein Mietshaus mit einer vermutlich von Pavel Janák entworfenen Fassade und ein Eckhaus mit Notunterkünften, entworfen von Jindřich Freiwald. Die Wohnungsnot und den Zustrom von Arbeitskräften nach Hradec Králové ab 1920 wollte man auch durch ein Gebäude in der Klumparova lösen: die Wohnhäuser für Angestellte der Firma Škoda mit kubistischer Fassade, entworfen von hauseigenen Architekten Antonín Holub. Auf dem neueren Ulrichovo náměstí – dessen Konzeption durch Gočár von Bürgermeister František Ulrich durchgesetzt wurde, obwohl aus dem ausgeschriebenen Wettbewerb kein Sieger hervorging – befinden sich große Verwaltungsgebäude: das Palais von Rudolf Steinský-Sehnoutka (Architekt: Otakar Novotný) im modernisierten Stil manieristischer norditalienischer Palais, die Direktion der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (Architekt: Josef Gočár) mit Galerien-Hallen und großen dekorativen Glasmalereien von Josef Kaplický im Eingangsbereich, sowie vier Turmbauten, die den Platz abschließen: das Palais Adriatica di Sicurtá, die Direktion der Škoda-Werke, das Čerych-Haus und die Fénix-Versicherung. Von dort führt der Rundgang zum Gebäude der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche, auch bekannt unter dem Namen Priester-Ambrož-Gemeinde, die von Josef Gočár und seinem Kollegen Josef Havlíček entworfen wurde. Das Gebäude ist Teil eines größeren raumplanerischen Konzepts am rechten Elbeufer (Labská kotlina). Auch ein Theater, ein Sokol-Station und eine katholische Kirche hätten hier entstehen sollen. Diese Projekte wurden letztendlich nicht realisiert. Gegenüber der Priester-Ambrož-Gemeinde befindet sich das großzügig angelegte Mietshaus von Karl Löwenbach, das Heinrich Kulka, Schüler und Mitarbeiter von Adolf Loos, auf seiner Flucht aus Österreich entwarf. Die Vielfalt der Zwischenkriegsarchitektur ist auf diesem Rundgang besonders gut zu erkennen. Er präsentiert die bekanntesten Namen aus dem Bereich der Architektur, die damals in der Stadt tätig waren.