Der Sokol-Turnerbund Třebeš ehrte den tschechischen mittelalterlichen Denker, Prediger und Pädagogen Jan Hus durch die Errichtung eines Denkmals und beauftrage den Steinmetzmeister Jan Hyk aus der nahegelegenen Gemeinde Pouchov mit dem Projekt.
Hyk entwarf das Denkmal als grob bearbeiteten Sandsteinblock in konischer Form, in dessen Mitte ein Text eingemeißelt wurde: „MUČEDNÍKU KOSTNICKÉMU 1415–1920“ (dt. „DEM KONSTANZER MÄRTYRER 1415-1920“). Oberhalb der Inschrift wurde eine elliptische Reliefplakette aus Metall angebracht, die Jan Hus im Profil zeigt, mit eingefallenen Wangen, Bart und Langhaarfrisur. Er trägt ein Gewand mit hohem Kragen. Neben seinem Porträt ist ein kleiner Kelch, das Symbol der Hussiten, dargestellt. Unterhalb des Portraits brachte Hyk die Inschrift „M. J. HUS“ (Magister Jan Hus) an, oberhalb befindet sich ein Lindenzweig.
Auf der Spitze des Denkmals befindet sich das Relief eines Kelchs, auf seiner Rückseite steht „NÁKLADEM SOKOLA“ (dt. „DURCH MITTEL DES SOKOLS“). Das Denkmal ist 190 cm hoch und besitzt einen Durchmesser von 120 cm an der Basis und ist von einer kleinen Mauer mit niedrigem Zaun umgeben. Eine ähnliche formale Konzeption findet man z. B. beim Denkmal für Alois Jirásek in den Jiráskovy sady in Hradec Králové, das die Bildhauer Josef Srdínko, Jarsolav Plichta und der Maler Bohumil Lízner gestalteten. Sie konzipierten das Denkmal als Steinblock mit einem Medaillon aus Metall, auf dem der Schriftsteller im Profil dargestellt wird. Derartige Denkmäler waren im 19. Jahrhundert weit verbreitet und verschwanden in der Zwischenkriegszeit allmählich, als modernistische Zugänge und Meinungen der jungen Generation an Bildhauern in den Vordergrund traten.
Die genauen Daten der Ausarbeitung und Anbringung des Denkmals sind nicht bekannt; Quellen nennen die Jahre 1915 sowie 1920. Es ist wahrscheinlich, dass das erste Datum die Fertigstellung und das zweite die Anbringung betrifft. Das Denkmal steht auf einer Grünfläche an der Kreuzung der Straßen K Labi und Machkova und wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit erst fünf Jahre nach der Fertigstellung hier angebracht, offenbar aufgrund der Kriegsereignisse.
Das Denkmal und seine Umgebung wurden lange Zeit nicht erhalten. Erst im Jahr 1989 kam es zur Restaurierung, worüber das städtische Bulletin Puls folgendermaßen berichtete: „Im Sommer dieses Jahres gelang es Ing. V. Laštovička und B. Poláček, Mitglieder der historischen Sektion des Heimatgeschichtsvereins des Regionalmuseums Ostböhmen, das Jan-Hus-Denkmal in Hradec Králové-Třebeš, von dem die Reliefplakette heruntergefallen war, zu restaurieren (…) Das Relief wurde vom Rost gereinigt und durch Minium sowie Firnis konserviert.“ Anschließend wurde das Portrait von Jan Hus auf dunklem Untergrund vergoldet und am 16. Juli 1989 am ursprünglichen Ort angebracht.
JFB
Denkmalschutz
Kein Denkmalschutz verzeichnet.
Quellen
- Pomník Mistra Jana Husa (Třebeš). Online. In: Wikipedie. Otevřená encyklopedie. Dostupné z: https://cs.wikipedia.org/wiki/Pomn%C3%ADk_Mistra_Jana_Husa_%28T%C5%99ebe%C5%A1%29. [vyhledáno 2024-08-09]
- ŠEBESTA, Kryštof. Památníky husitského hnutí ve východních Čechách (bakalářská práce). Hradec Králové: Historický ústav FF UHK, 2022.
Literatur
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Úpravy pomníku J. Husa v Třebši. Puls: časopis města Hradce Králové, 1989, č. 10, s. 29.