Wirtschaftsgebäude des Krankenhauses mit Kesselraum

Der Bau des Wirtschaftsgebäude verlief im Zuge der ersten Etappe der Errichtung des Krankenhauses und wurde Ende 1926 fertiggestellt. Das zweiflügelige Gebäude bot Infrastruktur für die Verpflegung und Technik des neuen Krankenhauses und verfügte über eine separate Zufahrt. 

 

Im linken Flügel des Wirtschaftsgebäudes befand sich im Erdgeschoss der Küchenbereich mit zwei Herden, vier Kesseln, einem Konditorofen, drei Esszimmern, einen Anrichteraum, einen Vorratsraum und Küchengeräten. Im ersten Stock wurden ein Vorlesesaal und Wohnungen für das Dienstpersonal untergebracht. Im Keller waren Vorräte gelagert; außerdem es gab dort eine Maschine zur Erzeugung von Eis und einen Kühlraum. Die Kapazität der Küche betrug 800 Personen. Im rechten Flügel war der sog. Wäschereibereich, mit Waschmaschinen, Trockenraum, Bügelraum, Wäschemangel, Sortierraum, Reparaturwerkstatt, Desinfektionsstation, Lager und Aufbewahrungsraum. Im ersten Obergeschoss befanden sich Schlafzimmer für die Krankenpflegerinnen und Angestellte sowie die Wohnung des Maschinisten. Im mittleren Flügel wurden der Kesselraum, der Maschinenraum, eine Trafo-Station, die Zentralheizung und Werkstätten untergebracht. Der 32 m hohe Kamin hatte ein Trinkwasserreservoir mit 35 m3.

 

Im April 1940 erhielt das Krankenhaus die Erlaubnis zur Adaptierung des Wirtschaftsgebäudes. Die Bauarbeiten übernahm die Firma Mádlík und Včelák, die Innenausstattung wurde von den Škoda-Werken geliefert. In den Jahren 1941-1942 realisierte man noch das Projekt zur Aufstockung des Wirtschaftsgebäudes realisiert, das einen zweiten und dritten Stock über den gesamten Grundriss des Gebäudes umfasste und die Errichtung eines zentralen Lagers für Betriebsmaterial. 

 

In den 1990er Jahren wurde der linke Flügel zu einer Zahnklinik rekonstruiert, die dort bis heute ihren Sitz hat. Der rechte Flügel dient der Direktion des Universitätskrankenhauses; hier befinden sich das Büro des Direktors, das Büro des medizinischen Stellvertreters, das Büro des wirtschaftlichen Stellvertreters, das Büro des betrieblichen und technischen Stellvertreters sowie die Verwaltung des Krankenhauses

 

Das Gebäude war seinerzeit sehr modern: es diente der Beheizung, dem Umlauf von sauberer Bettwäsche und weiteren Wäschestücken sowie der Verpflegung. Seine architektonische Form ist weit weniger erhaben als die der Pavillons entlang der zentralen Promenade; es war ein reiner Zweckbau, der an eine Fabrik erinnerte. Das Wirtschaftsgebäude des Krankenhauses in Hradec Králové wurde mit seiner Organisation und Anlage zum Vorbild für spätere Krankenhausbauten mit wirtschaftlichen Einrichtungen, zum Beispiel im Zentralen Militärkrankenhaus (Ústřední vojenská nemocnice) in Prag, das ab 1936 gebaut wurde.

 

PK, LZL