Für die Errichtung des neuen Kreiskrankenhauses stellte die Stadt Hradec Králové ausgewählte Grundstücke im Kataster der Gemeinde Nový Hradec Králové kostenlos zur Verfügung. Gemäß dem Beschluss des Festungs-Ressort und des Stadtrats vom 15. 1. 1925 handelte sich um die Parzelle Nr. 722, Einlageblatt Nr. 409 des Grundbuchs der Gemeinde Nový Hradec Králové mit einer eingetragenen Fläche von 2 ha 41 a und 34 m2.
Das Generalprojekt für die einzelnen Pavillons des neuen Kreiskrankenhauses entstand im Jahr 1926 und wurde von dem Prager Architekten Bedřich Adámek entworfen. Nach einer Ausschreibung im März 1926 wurde das Bauunternehmen von Josef Fňouk und Ing. František Komárek aus Hradec Králové mit dem Bau der Pavillons beauftragt. Der Architekt Adámek konzentrierte die einzelnen Pavillons und Krankenhausgebäude rund um einen zentralen Park, dessen Längsachse sich auf historische Dominanten von Hradec Králové richtete. Das Krankenhaus wurde als Komplex mit neun separaten Pavillons errichtet, die an ein Kur-Areal mit einem reichhaltig gestalteten Garten mit Blumenschmuck erinnern. Bestandteil des Areals war auch ein Obst- und Gemüsegarten. Der Architekt Václav Rejchl junior aus Hradec Králové beteiligte sich an der Projektierung einzelner Pavillons, die im Zuge der ersten Bauetappe realisiert wurden.
Mit den Bauarbeiten wurde am 21. 4. 1926 begonnen; sie wurden in zwei Etappen durchgeführt. Im Rahmen der ersten Etappe, realisiert im Laufe des Jahres 1926, wurde auch das Verwaltungsgebäude errichtet. Das Haus verfügt über eine breite Einfahrt mit Säulen, verkleidet mit Marmor aus dem Böhmerwald; sie stellt den dominanten Eingang ins Areal des Krankenhauses dar. Im Erdgeschoss des Objekts wurden Verwaltungs- und Arztbüros sowie eine Telefonzentrale untergebracht. Außerdem standen drei Wohnungen für Krankenhausangestellte zur Verfügung. Das erste Obergeschoss umfasste Verwaltungsbüros, die Wohnung des Hausmeisters und einen zentralen Raum (den sog. Versammlungsraum). Im zweiten Obergeschoss wurden vier Wohnungen für alleinstsehende Ärzte und eine Ärztebibliothek untergebracht.
An der Spitze der Verwaltung stand der Direktor. Für die Verwaltung und Buchhaltung waren der leitende Verwalter zusammen mit drei Verwaltungsbeamten, drei Bürokräften und Hilfspersonal verantwortlich. MUDr. Bedřich Honzák wurde zum ersten Direktor des neuen Krankenhauses. Nach dessen plötzlichem Tod im Jahr 1933 übernahm MUDr. Vladimír Ulrich diesen Posten.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung des Krankenhauses im Jahr 1928 waren zwei Gedenktafeln Teil des neuen Eingangsportals, entworfen wurden sie von Josef Stejskal (1893-1945 ?), dem Direktor der Fachschule für Kunstschlosserei in Hradec Králové. Das Bronzerelief wurde von dem Bildhauer Josef Škoda (1901-1949) entworfen. Realisiert wurden die Gedenktafeln vom Werkstattlehrer Josef Pešek (1885-1950) zusammen mit Schülern der Fachschule für Kunstschlosserei in Hradec Králové. Es handelt sich um Bronzeplatten, die erste mit einer Darstellung des Staatwappens und einer Inschrift: Zbudováno nákladem zastupitelského okresu královéhradeckého v letech 1926–1928. Odevzdáno veřejnosti v desátém roce republiky Československé (dt. „Erbaut aus Mitteln des Kreis Hradec Králové in den Jahren 1926-1928. Der Öffentlichkeit übergeben im zehnten Jahr der Tschechoslowakischen Republik“). Die zweite Platte verfügt über ein Relief-Porträt des ersten tschechoslowakischen Präsidenten T. G. Masaryk und die Inschrift: T. G. Masaryk, první president republiky Československé (dt. „T. G. Masaryk, erster Präsident der Tschechoslowakischen Republik“); sie hatte ein bewegtes Schicksal und verschwand zwischenzeitlich von ihrem Platz, bis sie 1990 wieder angebracht wurde.
1946 wurden zwei weitere Gedenktafeln angebracht. Die erste war zwei Ärzten gewidmet – Jiří Franta und Karel Milostný, die sich im antifaschistischen Widerstand engagierten – und wurde am 4. 5. 1946 im Eingangsbereich angebracht. Auch sie wurde von Josef Škoda entworfen. Die zweite Gedenktafel war Josef Vaněk gewidmet, Redakteur und Vorsitzender der Kreis-Verwaltungs-Kommission, der sich für den Bau des neues Krankenhauses einsetzte und später für sein Engagement im antifaschistischen Widerstand von den Nazis hingerichtet wurde. Man hat die Tafel am 28. 10. 1946 im Eingangsbereich angebracht. Teile des Objekts sind die Abteilung für Krisenmanagement, die Investitions-Abteilung, die Telefonzentrale, die Abteilung für Sozialfürsorge, die Leitung des Gewebe-Zentrums und die Abteilung für Gesundheitstechnik. Heute befinden sich nur mehr drei Gedenktafeln am Eingangsportal: die Bronzeplatte mit dem Relief von T. G. Masaryk, die Gedenktafel für J. Franta und K. Milostný sowie die Gedenktafel für J. Vaněk.
Das Verwaltungsgebäude wurde als symmetrischer Bau mit einem monumentalem, marmorverkleideten Eingangstor errichtet. Die von Bedřich Adámek entworfenen Pavillons des Krankenhauses besitzen glatte Fassaden mit Fenstern ohne Faschen und haben keine aufwändige Fassadengliederung. Der architektonische Ausdruck entstand lediglich durch die auffallend überhängenden Kordongesimse. Gemeinsam mit lokalen Architekten und Baumeistern definierte Adámek neue Typen von Krankenhausgebäuden mit besonderer Spezialisierung, um den komplex funktionierenden Organismus neuer Krankenhäuser auszudrücken. Parallel zu dem Krankenhaus in Hradec Králové wurde das Masaryk-Krankenhaus in Prag-Krč von Bohumír Kozák realisiert, bei dem die gleichen Prinzipien moderner Architektur angewandt wurden, also die Differenzierung einzelner Pavillon-Typen sowie weiterer Gebäude und deren funktionale Verbindung, aber Adámek verzichtete im Gegensatz zu Kozák auf jegliche monumentale Formen.
PK, LZL