Im Jahr 1903 gründete der tschechische Förster und Erfinder von Forstmaschinen Rudolf Hacker (1859-1920) die größten Baumschulen im damaligen Österreich-Ungarn. Sie umfassten eine Fläche von zwanzig Hektar und befanden sich im Gebiet des heutigen Stadtviertels Slezské Předměstí. Jährlich produzierten sie über fünfzehn Millionen Setzlinge von Laubbäumen (Espe, Buche, Ahorn, Birke, Pappel, Hainbuche) und Nadelbäumen.
Nach Hackers Tod am 23. Februar 1920 wurde das Unternehmen Lesní stromovky c. & k. lesmistra Rudolfa Hackera (dt. „Wald-Baumgärten k. u. k. Forstmeister Rudolf Hacker“) von Hackers Schwiegersohn Robert Rakušan übernommen. Rakušan würdigte Hacker 1930 durch die Errichtung eines Denkmals an der Stelle, an der sich die ersten Hacker’schen Baumschulen befanden. Noch im gleichen Jahr wurde der Bildhauer Josef Václav Škoda mit den Ausführung beauftragt und das Denkmal in Nový Pouchov enthüllt.
Das Denkmal besteht aus einem Stufenprisma aus vier Quadern. Der breiteste Quader bildet den Sockel mit einem figuralem Relief mit drei Waldarbeitern, die das von Hacker erfundene Gerät zum Bäumepflanzen bedienen. Über diesem Quader befinden sich drei weitere, gleich große Quader mit einer Aufschrift auf dem mittleren Quader. Auf Deutsch lautet sie: „Der Förster Rudolf Hacker gründete diese Baumschule 1903“. Am dritten Quader war eine Bronzeplakette angebracht, die den Förster im Profil zeigt. Sie ist heute nicht mehr erhalten.
Im Zuge der Verstaatlichung privater Unternehmen wurde das Denkmal im Jahr 1950 aus Pouchov in den Garten der ehemaligen Villa Rudolf Hackers verlegt. Das tschechoslowakische Innenministerium erwarb die Villa im Jahr 1970 ließ das Denkmal in diesem Zuge auf den Friedhof in Pouchov verlegen. 2005 hat man das Denkmal auf Initiative der Nachkommen in Kooperation mit dem Unternehmen Městské lesy Hradec Králove („Städtische Wälder Hradec Králové“) gereinigt und am sog. Jägerweg (Cesta myslivců) in der Nähe des Regenrückhaltebeckens auf einer neuen Betonplatte aufgestellt.
JFB
Denkmalschutz
Kein Denkmalschutz verzeichnet.
Quellen
- Státní okresní archiv v Hradci Králové, Obecní úřad Pouchov, Pamětní kniha obce Pouchov 1566–1973, str. 66, 264.
Literatur
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Hradecké noviny, 19. 5. 2003, roč. 12, č. 115, s. 8.
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Josef Václav Škoda, Pomník Rudolfa Hackera, 1930, reprofoto z Hradecké noviny, 19. 5. 2003, roč. 12, č. 115, s. 8. Zdroj: Studijní a vědecká knihovna v Hradci Králové. Foto: Jan Florentýn Báchor, 2023.