Der Jurist Miloš Polák und seine Ehefrau Božena ließęn sich im Jahr 1934 ein dreigeschossiges Einfamilienhaus von dem auf Stahlbeton-Konstruktionen spezialisierten Bauunternehmen von Jan Mladík und Jan Včelák entwerfen. Die Pläne wurden am 21. April 1934 genehmigt und am 2. Mai 1934 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Die Bauabnahme fand am 5. November desselben Jahres statt.
Über eine Treppe im Inneren des Hauses und eine Rampe für das Auto gelangte man in den Souterrain. Das Haus wurde zur Gänze unterkellert, im Souterrain befanden sich eine Wohnung für den Heizer mit Zimmer und Küche, eine Garage, der Heizraum, vier Kellerabteile (zwei kleinere und zwei größere) und eine Waschküche mit Trockenraum. Im Erdgeschoss befand sich ein Treppenhaus mit einer dreiarmigen Treppe. Von dort aus gelangte man in ein separat liegendes Büro mit zwei Zimmern – ein größeres, L-förmiges für mehrere Angestellte und ein kleineres für Miloš Polák – sowie in eine Wohnung. Diese bestand aus einer Vorhalle mit zweiflügeliger Tür in das Esszimmer und einem großen Kleiderschrank. Aus dem Vorzimmer gelangte man in die Küche mit Vorratsraum und Zimmer für das Dienstpersonal sowie in das Badezimmer mit Badewanne. Außerdem hatte das Vorzimmer Zugang zu einer Toilette mit Waschbecken. Eine weitere Toilette mit Waschbecken befand sich direkt im Treppenhaus, die diente den Angestellten und den Klienten der Kanzlei. Aus dem Vorzimmer der Wohnung gelangte man außerdem in das Schlafzimmer, das über eine Loggia verfügte und auch durch eine Tür mit dem Esszimmer verbunden war. Im Obergeschoss befand sich eine weitere Wohnung, die sich über das gesamte Stockwerk erstreckte. Das Vorzimmer war direkt mit dem Esszimmer verbunden und konnte durch einen Paravent abgetrennt werden. Aus dem Esszimmer gelangte man über eine zweiflügelige Tür in das Wohnzimmer mit Wintergarten und Bandfenster, das über die Ecke reichte. Das Vorzimmer und das Wohnzimmer waren mit der Küche verbunden, von dort aus gelangte man wieder ins Bad. Für das Personal gab es ein eigenständiges Zimmer, das aus dem Vorzimmer zugänglich war, auch gab es dort eine Toilette mit Waschbecken. Im nordöstlichen Teil der Wohnung befanden sich ein großes Schlafzimmer und ein Kinderzimmer. Über das Treppenhaus gelangte man auf eine Terrasse oberhalb des Eingangsbereich des Hauses. Das Dachgeschoss umfasste einen Dachboden sowie ein Zimmer.
Das Gebäude hat einen traditionellen Grundriss, der 1908 von Jan Kotěras eigener Villa im Prager Stadtteil Vinohrady vorweggenommen wurde; das vertikale Prisma, das einen Treppenschacht enthält und mit einem vertikalen Fensterband verglast ist, wird von einem beinahe flachen Walmdach bedeckt. Das Moderne verbindet sich mit dem Traditionellen. Avantgardistische Elemente sind Eckfenster, runde Fenster, die Metallpergola im Vestibül oder das nautisch geformte Terrassengeländer. Die Tradition wird durch Fliesen repräsentiert, die an das unverputzte Mauerwerk erinnern, das so typisch für die Stadt ist.
LZL
Denkmalschutz
Die Villa von Miloš und Božena Polák befindet sich im denkmalgeschützten Teil der Stadt Hradec Králové.
Quellen
- Státní okresní archiv v Hradci Králové, fond Berní správa, dokumentace k objektu čp. 856