Während der Wohnungsnot in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg entschlossen sich die Vorsteher der Stadt, in den Wohnbau zu investieren und Wohnbau-Genossenschaften zu unterstützen. Um die Verteilung der Aufträge zu erleichtern, schlossen sich einige Architekten und Baumeister zusammen und gründeten die Gesellschaft der Baumeister (Společnost stavitelů), um vor allem Mietshäuser zu errichten.
Das Haus mit der Konskriptionsnummer 593 wurde in den Notwohnungsbau miteinbezogen und erhielt einen staatlichen Zuschuss. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1921 und wurden am 15. August 1922 fertiggestellt. Bereits am nächsten Tag wurde das Gebäude zur Nutzung übergeben, und am 18. Dezember 1922 rückwirkend genehmigt.
Das symmetrisch gegliederte Objekt hat eine beachtenswert dekorative Fassade. Die Fenster im Erdgeschoss und im Eingangsbereich in der Mitte sind mit einem Bogen abgeschlossen, der Eingang und die zwei mittleren Fenster haben gestufte Lisenen. Das erste und zweite Obergeschoss sind durch eine angedeutete hohe Pilasterordnung gegliedert. Die beiden äußeren Fensterachsen haben breitere Lisenen mit kristallförmigen Vertiefungen, während die vier mittleren Fensterachsen durch schlichte, flache Rauten gegliedert sind. Die je drei Lisenen an den beiden Seiten mit Vertiefungen sind mit Plastiken geschmückt: je zwei Reliefs mit Blumenkorb, in deren Mitte sich ein figurales Relief befindet, das einen weiblichen Akt darstellt: auf der linken Seite ein Mädchen, das sich die Haare kämmt, auf der rechten Seite ein Mädchen mit einem Blumenhorn, das sich den Kopf mit einem Schleier bedeckt. Das zweite und dritte Obergeschoss trennt ein breites Band, in der Mitte befinden sich vier Medaillons mit Plastiken: Reliefs mit einem Motiv aus Fauna und Flora. Im dritten Obergeschoss sind die vier mittleren Fenster von Lisenen mit diagonalen Farbstreifen unterteilt und von einem dreieckigen Fronton abgeschlossen, während die Fenster an beiden Seiten dreigliedrig sind und eine gestufte Laibung aufweisen. Das markante Kranzgesims wird von Metopen getragen, die sich oberhalb der Fensterachsen befinden.
Im Souterrain befanden sich zwei große Kellerräume. Im linken Teil befand sich hofseitig eine Waschküche und ein Lager, im rechten Teil hofseitig die Wohnung des Hausmeisters mit einem Zimmer, Küche, Toilette, Vorratsraum und Vorzimmer. Vom Erdgeschoss bis ins dritte Obergeschoss befanden sich jeweils zwei symmetrisch angelegte, großzügige Wohnungen mit drei Durchgangszimmern straßenseitig und Vorratsraum, Pawlatsche, Toilette, Küche, Bad und einem Kabinett hofseitig. Im Dachboden befand sich ein großer Raum, nur im linken Teil hofseitig war noch eine kleine Wohnung mit Zimmer, Küche, Vorzimmer, Toilette und Vorratsraum untergebracht
.
.
LZL
Denkmalschutz
Das Mietshaus befindet sich im denkmalgeschützten Teil der Stadt Hradec Králové.
Quellen
- Státní okresní archiv v Hradci Králové, fond Berní správa, dokumentace k objektu čp. 593