Im Jahr 1926 erstellte man ein Gesamtprojekt sowie Entwürfe für einzelne Pavillons des neuen Kreis-Krankenhauses in Hradec Králové. Die Pläne der Anlage entwarf der Prager Architekt Bedřich Adámek, wobei die einzelnen Pavillons auch von lokalen Architekten wie Josef Fňouk und Jan Rejchl gestaltet wurden. Der Pavillon der Abteilung für Infektionskrankheiten war einer der ersten, den man errichtete, neben jenen für Chirurgie, Gynäkologie, interne Medizin und die Prosektur. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1926. Der ursprüngliche Grundriss des Pavillons war U-förmig mit Risaliten an der Hauptfassaden, die einstöckig waren und über ein flaches Dach verfügten, dahinter befand sich ein Anbau mit dem Operationssaal. Der ursprüngliche Pavillon der Abteilung für Infektionskrankheiten enthielt vier Stationen für 40 Patienten, drei Teeküchen, fünf Badezimmer und vier Telefonstationen. Die breiten Korridore sollten die Kapazität im Falle einer Epidemie um zusätzliche 32 Betten erhöhen.
Im April 1940 erhielt das Krankenhaus die Erlaubnis zum Anbau eines Pavillons der Abteilung für Infektionskrankheiten, der einen neuen Trakt beinhaltete. Der bestehende Trakt mit zwei Risaliten wurde auf der südöstlichen Seite erweitert, wodurch das Gebäude einen L-förmigen Grundriss bekam.
Eine weitere Expansion erfolgte in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre. Das Büro des Architekten Jan Rejchl wurde gebeten, die Kapazität des Krankenhauses weiter auszubauen. Später wurden diese Projekte auf das staatliche Bauunternehmen Stavoprojekt übertragen. Neben einer neuen Kinderklinik, in der die Abteilungen für pädiatrische Infektionen und Kinderchirurgie untergebracht wurden, und der Fertigstellung des Antonín-Fingerland-Pavillons für Pathologie entwarf Rejchl auch den Umbau und die Erweiterung des Pavillons für Infektionskrankheiten. Er erhöhte den Hauptflügel um ein Stockwerk und gestaltete dort eine Dachterrasse, während der zweite, südöstliche Flügel vergrößert und mit Galerien (Pawlatschen) ergänzt wurde, die von den einzelnen Patientenzimmern aus zugänglich sind. Die Räume wurden durch große Fenster beleuchtet. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg begann Rejchl mit der Technischen Hochschule in Brno (Brünn) zusammenzuarbeiten, wo er auch unterrichtete. Zu dieser Zeit nahm Bedřich Rozehnal, der sich intensiv mit der Modernisierung von Krankenhauspavillons befasste, eine wichtige Position an dieser Hochschule ein. Das Ergebnis war das Kinderkrankenhaus im Brünner Stadtteil Černé Pole, errichtet in den Jahren 1947–1948. Rozehnal verfasste eine methodische Publikation zur Architektur von Krankenhauseinrichtungen (Cesta k řešení nemocniční otázky města Brna, publ. 1949), die auch von Le Corbusier geschätzt wurde. Die von Rozehnal entwickelten Prinzipien großzügig angelegter, lichtdurchfluteter Zimmern mit Galerien (Pawlatschen) wurden von Rejchl auch für die Gestaltung des Pavillons der Abteilung für Infektionskrankheiten in Hradec Králové übernommen. Durch die Erweiterung wurden die Bettenkapazitäten, die medizinischen und Quarantäneeinrichtungen sowie die Betriebskapazitäten ausgebaut.
Die Kunsthistorikerin Marie Benešová bezeichnet dieses Projekt von Rejchl als eines der gelungensten Beispiele für den ausklingenden Funktionalismus und internationalen Stil in Hradec Králové. Zusammen mit Rozehnals Projekt in Brno steht es für das spätavantgardistische Bestreben, einen komfortablen, betrieblich neu organisierten und technisch gut ausgestatteten Krankenhausbetrieb in Tschechien zu gewährleisten.
LZL