Bis 1891 war das Gebiet von Kukleny mit der Gemeinde Pražské Předměstí verbunden. Als Kukleny eine selbständige Gemeinde wurde, befand sich hier das Industriegebiet des Ballungsraums Hradec Králové. 1893 beschloss der Gemeinderat von Kukleny die Errichtung eines Schulgebäudes. Die Lage in einem nicht überschwemmungsgefährdeten Gebiet und das Vorhandensein der wichtigsten Verbindungsstraße nach Prag machten Kukleny attraktiv für die rasche Errichtung von Gehöften, Fabriken, Wohnhäusern, Villen, Arbeiterhäusern und der dazugehörigen Infrastruktur. Auf der Pražská třída wurde ein neues Schulgebäude gebaut, und zwar eine städtische Schule, die der Prager Chefarchitekt Josef Žák und der Bauingenieur Filip Trdlica im Stil der Neorenaissance entworfen haben.
Der Bau des Schulgebäudes wurde am 3. September 1901 abgeschlossen, am 15. September 1901 wurde es übergeben und ab 16. September hat man es für den Unterricht genutzt. Der Bau wurde nach seinem Entwurf unter dem Motto „Luft“ durchgeführt. Ursprünglich bestand das Innere des Gebäudes aus Keller, Erdgeschoss, der Wohnung des leitenden Lehrers, erstem Stock und Dachgeschoss. Das Kellergeschoss bestand aus Treppenhaus, Korridor, Kellerräumlichkeiten und einem weiteren Korridor, der zu zwei kleinen Kellern führte. Das Erdgeschoss bestand aus zwei großen Eingängen, einem Korridor an beiden Seiten, vier Klassenzimmern, zwei Kabinetts, einem Vorraum und dem Büro des Schulleiters. Danach folgte die Wohnung des Schulleiters, die aus zwei Zimmern und einer Küche mit Speisekammer bestand. Im Erdgeschoss befanden sich außerdem zwei Treppenhäuser, eine Garderobe, ein Abstellraum, Duschen, eine Turnhalle und zwei Toiletten. Im ersten Stock, der über zwei Treppen zugänglich war, befanden sich sechs Klassenzimmer, ein Lehrerzimmer, ein Arbeitszimmer, eine Bibliothek und zwei Toiletten an beiden Seiten. Das Dachgeschoss bestand aus einem Dachboden mit drei Abteilen und einer Treppe an beiden Seiten.
In der Chronik steht Folgendes: „In den Jahren 1905–1906 wurde der erste Jahrgang der Bürgerschule für Jungen eröffnet. Das erste Schuljahr begann mit 54 Schülern. Bis 1911 gab es zwei Schulen in einem Gebäude, dann wurde die städtische Schule der Verwaltung der Bürgerschule unterstellt. Zu dieser Zeit wurde die Schule von Schülern vom rechten Elbufer besucht, nicht nur aus Kukleny, sondern auch aus Pražské Předměstí, Svobodné Dvory, Stěžery, Plačice, Opatovice, Libišany, Sedlice, Rozběřice und Sadová. Bald reichte das Gebäude nicht mehr für alle Schüler aus. Nach 1930 war die Schule in Kukleny die größte Grundschule im Bezirk Hradec Králové. Zu dieser Zeit musste die Wohnung des Schulleiters aufgelöst und zu einem Klassenzimmer, einem Kabinett und dem Büro des Schulleiters umfunktioniert werden, die Lehrer hatten kein Lehrerzimmer. Die Pläne für den Bau eines neuen Gebäudes wurden durch die Wirtschaftskrise vereitelt.“
In den Kriegsjahren 1939–1945 schwankte die Zahl der Schüler. Der Deutschunterricht war obligatorisch. Häufig wurde der Selbstunterricht zu Hause eingeführt, z. B. aufgrund von Kohleknappheit oder zur Eindämmung der Kinderlähmung. Außerdem wurden Räumlichkeiten der Schule von der Wehrmacht übernommen. In der Chronik heißt es außerdem: „Im Schuljahr 1941–1942 wurden keine Schulbücher verwendet. Das Hinzufügen von Einträgen in die Chroniken war den Direktoren untersagt, die Chroniken mussten abgegeben werden, und die Einträge wurden wahrscheinlich rückwirkend hinzugefügt.“
Im Jahr 1948 wurde die koedukative Schulbildung eingeführt. In der Chronik heißt es: „Ende der 1950er Jahre begann man mit umfangreichen Umbauten in der Gemeindeschule, um Platz für mehr Schülerinnen und Schüler zu bieten. Im Jahr 1958 wurde die Errichtung eines zehn Klassen umfassenden Pavillons für die staatliche Schule beschlossen, die mit 1 000 000 Kč dotiert war. Der Bau dauerte das gesamte Jahr 1959 und verlief unter Mithilfe der Eltern und Schüler aus höheren Jahrgängen.“
Am 1. Mai 1960 wurde der neue, zweistöckige Pavillon zur Nutzung übergeben. Zwei Jahre darauf wurde ein neues Gebäude eröffnet, das für die Werkstätten bestimmt war (heute befinden sich dort der Hort und der Schulclub).
Später, nach 1977 „kam es zum Anbau der Sporthalle, eines Blocks mit Büros, Kabinetts, einem Lehrerzimmer und Sanitäranlagen, allerdings alles im Rahmen der Aktion Z (eine nicht vergütete Tätigkeit, die von der Bevölkerung geleistet wurde, Anm. d. ÜS).“ Schirmherren von Unternehmen wie die Montagefirma Montas aus Hradec Králové, das staatliche Saatgutunternehmen, die Maschinenbaufirma ZVU, lokale Bürger und Betriebe, Einzugsgebiete, Eltern und nicht zuletzt das Lehr- und Verwaltungspersonal haben großzügig zur Mithilfe der Schule beigetragen.
Anfang der 1980er Jahre, als die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 831 Kinder stieg, arbeiteten in der Schule insgesamt 39 Lehrerinnen und Lehrer, fünf Erzieherinnen und acht Verwaltungsangestellte. Die Schüler waren in 28 Klassen aufgeteilt. Ab 1987/1988 wurde die Zahl der Schüler immer weniger, im Schuljahr 1994/1995 waren es nur mehr 520.
Das Schulgelände wurde um ein Haus mit der Konskriptionsnummer 138 und um ein an die Schule angrenzendes Grundstück (die ehemalige Schmiede) erweitert. Später entstand ein neuer Sportplatz für die Schule und das Haus wurde zum Schulclub umgebaut. Heute befinden sich darin Schulwerkstätten.
Im Jahr 1999 wurde die Fassade des ursprünglichen Schulgebäudes generalsaniert. Das Gebäude in seiner jetzigen Form soll daher im Original erhalten bleiben.
Das Äußere der Schule verleiht dem Gebäude Rhythmus, er orientiert sich an der zentralen Hauptachse. Das erste Stockwerk ist mit blockförmiger Bossierung verziert. Im rechten und linken Flügel gibt es eine Ädikula mit Halbsäulen für die beiden Haupteingänge. Der Eingang im linken Flügel wurde entfernt, um mehr Platz für Schüler und Lehrer zu schaffen, und in ein Fenster umgebaut, das sich in die Reihe rechteckiger Fenster einreiht. 1953 wurde eine Büste von Jan Amos Komenský vor der Schule aufgestellt; sie befindet sich in der mittleren Achse. Der erste Stock, der von Sichtmauerwerk dominiert wird, ist vom Erdgeschoss durch ein Gesims abgegrenzt. Die Fenster im zweiten Stockwerk verfügen über Fensterfaschen und ein Gesims mit Volutenkonsolen unter- und oberhalb des Fensterrahmens. Oberhalb der Portale sind die Fenster zusammengefasst, und das Fronton ersetzt eine Verzierung mit Büste und zwei Statuen von Kindern. Den Dachbereich verzieren fünf dreieckige Maßwerkgiebel. Der größte befindet sich in der Mittelachse des Gebäudes, besitzt ein bogenförmiges Fenster und ist verziert mit Statuen und dem Wappen von Kukleny aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die beiden weiteren Geibel, jeder mit einem bogenförmigen Fenster, befinden sich über den Haupteingängen. Die kleineren Giebel, mit rechteckigen Fenstern, liegen dazwischen.
Denisa Römerová, Vojtěch Škuta, Dominika Dobiášová
Denkmalschutz
Kein Denkmalschutz verzeichnet.