Der Bau des Mietshauses in der Gočárová třída 535 begann im September 1912. Das Haus wurde am 22. Juli 1913 fertiggestellt. Die Bauherren waren Robert und Marie Schmidt. Robert Schmidt war ein bekannter Bauunternehmer aus Hradec Králové. Er arbeitete mit bedeutenden Architekten wie dem Prager Architekten Rudolf Němec zusammen.
Aus zeitgenössischen Aufzeichnungen ist bekannt, dass das Haus von der Haussteuer befreit war. Grund dafür war die Entscheidung des Bürgermeisters František Ulrich, „Neubauten und Rekonstruktionen von der Haussteuer und autonomen Zuschlägen zu befreien“, wodurch Hradec Králové zusammen mit dem Verkauf von Grundstücken auf dem Gebiet ehemaligen Stadtmauer von der Wohnungsnot befreiet werden sollte und seine Entwicklung zu einer modernen Metropole fördern sollte.
Es handelt sich um ein dreistöckiges Haus, das zum Zeitpunkt der Errichtung aus vier Wohneinheiten mit Fenstern zur Straße und zum Innenhof bestand. Fast jede Wohnung wurde mit einem für die damalige Zeit relativ hohen Standard ausgestattet: Abstellkammer, Küche, Speisekammer, Bad und Toilette. Im Erdgeschoss befand sich eine große Wohnung mit drei Zimmern sowie Abstellkammer, Küche, Speisekammer, Toilette und Bad. Im ersten Stock war eine weitere Wohneinheit, die aus drei Zimmern sowie Bad, Toilette, Abstellkammer, Küche und Speisekammer bestand. Der zweite Stock war in zwei Wohneinheiten unterteilt: eine Wohnung mit zwei Zimmern und Abstellkammer, Küche, Speisekammer und Toilette sowie eine kleinere Wohnung mit zwei Zimmern, Abstellkammer, Küche, Speisekammer, Toilette und Badezimmer. Im Souterrain befanden sich fünf Kellerabteile und eine Waschküche; auf dem Hof war ein Hühnerstall.
Die Fassade des Hauses weist eine simple geometrische Gliederung auf. Das horizontale Gesims zwischen Erdgeschoss und erstem Stock unterteilt die Fassade in zwei Teile. Die Eingangstür befindet sich auf der linken Seite, daneben befindet sich eine ovale Nische. Der obere Teil der Fassade (das erste und zweite Stockwerk) wird von vier symmetrischen neoklassizistischen Pilastern vertikal gegliedert. Das Kapitell der Pilaster ist mit einem geometrischen Ornament verziert, die Basis fehlt. Oberhalb der Pilaster befindet sich ein schmales geometrisches Relief. Die Dynamik der gesamten Fassade prägt der konkave Mittelteil, der durch die Gliederung der Fenster noch tiefer wirkt. Der Balkon im ersten Stock ist sparsam mit nur fünf Lisenen und einem schmalen Gesims verziert.
Hana Matyášová
Denkmalschutz
Kein Denkmalschutz verzeichnet.