In der ehemals selbständigen Gemeinde Malšovice befindet sich ein weiteres Denkmal des Kirchenreformators Jan Hus, eine der sechs Statuen, die den mittelalterlichen Reformator auf dem heutigen Stadtgebiet von Hradec Králové darstellen. Am 6. September 1923 ernannte der Gemeinderat von Malšovice das Hus-Komitee, das sich um die Errichtung des Denkmals kümmern sollte. Anschließend verhandelte das Komitee über einen geeigneten Standort und dessen Gestaltung. Den Mitgliedern gefiel das Grundstück in der Nähe der Villa von Jan Šolc (Nr. 34) am besten, sodass es für das Hus-Denkmal präpariert wurde. Das Komitee wandte sich an den Bildhauer Josef Václav Škoda aus Hradec Králové, um Entwürfe für das Denkmal mit einem Budget von 9.000 Kronen anzufertigen, und dieser stimmte dem Angebot zu.
Dem Komitee gefiel jener Entwurf am besten, der den geistigen Vater des Hussitentums überlebensgroß darstellt, mit langem, wallendem Gewand und einer Bibel in der Hand. Auf dem Sockel steht die Inschrift: „Ich bitte auch euch, einander zu lieben, das Gute nicht zu erzwingen und jedem die Wahrheit zu wünschen.“ Die Grundsteinlegung fand am 8. Juli 1923 statt, als der örtliche Verschönerungsverein sein 25-jähriges Bestehen feierte.
Das Denkmal besteht aus Sandstein, der aus der Region Hořice stammt. Eingeweiht wurde es am 8. Juni 1924. Die Zeremonie eröffnete der Lehrer und stellvertretende Vorsitzenden des Hus-Komitees Matěj Tykal, die feierliche Rede hielt Prof. Bohdan Dobiáš und die tschechoslowakische Kirche war durch Pfarrer Stanislav Kordule vertreten. Nach dem Gesang des Arbeitergesangvereins Střelnice und dem Abspielen der Nationalhymne wurde die Feier beendet und alle Teilnehmer zogen zum Restaurant U Zezuláků.
Der Verschönerungsverein verwaltete das Denkmals anschließend. In den 1960er und 1980er Jahren übernahmen lokale Gärtner aus der Gartenkolonie Malšovice diese Schirmherrschaft. Sie kümmerten sich jedoch hauptsächlich um den Blumenschmuck und schenkten dem Denkmal selbst nur wenig Aufmerksamkeit.
JFB