Nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik wurde in der Gemeinde Stěžery über die Errichtung eines Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs diskutiert. Am 14. Juli 1929 wurde dieses Denkmal schließlich vor dem Gemeindeamt neben der Bürgerschule und dem Gasthaus errichtet. Dargestellt wird eine allegorische Skulptur, die aus drei männlichen Figuren besteht. Die erste Figur zeigt das tschechische Volk in Ketten, beherrscht durch Österreich, die zweite Figur stellt die Morgendämmerung und das Erwachen der tschechischen Nation dar, und die dritte Figur zeigt eine Allegorie der Freiheit, die sich aus den Ketten der Monarchie befreit. Auf einem massiven Betonsockel ist folgender Text samt einer Liste der Gefallenen eingemeißelt: „Zu Ehren der nationalen Märtyrer, 1914 – 1918, Russischer Legionär Bohdanetsky Vinc. 1882, Italienischer Legionär Jäger Josef 1897, Bednář Josef 1880, Bendl Frant. 1880, Bendl Karel 1886, Blažek Frant. 1882, Drnek Frant. 1894, Honc Frant. 1882, Honc Karel 1890, Jiroušek Jan 1895, Jiroušek Václ. 1893, Matoušek Václ. 1875, Pacovský Emil 1892, Pilnáček Frant. 1877, Pluhař Josef 1895, Pultar Frant. 1894, Radoň Jan 1895, Šanda Frant. 1879, Šanda Josef 1874, Šanda Václav 1892, Šejvl Josef 1894, Šotola Josef 1872, Tikal Václav 1878, Tomášek Václ. 1890, Ulrych Josef 1894.“
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein Metallkasten angebracht, in dem sich Fotografien des im Konzentrationslager Theresienstadt (Terezín) an Typhus verstorbenen Josef Lhotá befanden. Später kamen Fotografien von Rudolf Jánský hinzu, der im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurde. Später wurden die Namen der Opfer des Zweiten Weltkriegs in das Denkmal eingemeißelt: „1939 – 1945, Jánský Rudolf 1906, †1943 in Auschwitz, Flora Pacovská und Josef Pacovský †1941 in Dachau, Lhoták Josef 1913, †1945 in Theresienstadt.“
Die Grünfläche der Gedenkstätte wurde von der örtlichen Schule gepflegt. Es gab Blumenbeete und Kletterrosen, die regelmäßig beschnitten wurden, sowie eine Gedenklinde, die man 1919 anlässlich der Gründung der Tschechoslowakischen Republik pflanzte.
Bis 1989 organisierte die Bevölkerung des Dorfes Laternenumzüge, die am Denkmal starteten. Der Bereich um das Denkmal wurde eingezäunt, 1998 wurde der Zaun repariert. Im Jahr 2004 wurde das Denkmal um eine Inschrift über die im Konzentrations- und Vernichtungslager Dachau ermordete Familie Pacovský ergänzt.
Im Jahr 2019 wurde das Denkmal von der Restauratorin und akademischen Bildhauerin Kateřina Čiháková Myšková restauriert.
JFB
Denkmalschutz
Kein Denkmalschutz verzeichnet.