1938 wurde der Bau des Wohnhauses an der Straßenecke mit der Adresse der Mánesova 902 fertiggestellt. Die Errichtung des Mietshauses verlief gemäß der Bauabnahme zwischen 21. März 1938 und 24. September 1938.
Die Entwürfe für das Haus stammten vom Projektanten und Baumeister Ing. Robert Schmidt, der aus einer Großgrundbesitzer- und Rechtsanwaltsfamilie aus der Umgebung der ostböhmischen Stadt Havlíčkův Brod stammte. Schmidt war seit 1900 einer der bedeutendsten Baumeister in Hradec Králové und beteiligte sich intensiv an der Errichtung moderner Gebäude. Seine Konzession verlor er im Jahr 1946.
Aus den erhalten gebliebenen Plänen geht hervor, dass das Mietshaus als vollständig unterkellertes Gebäude mit drei Stockwerken und einem kleinen Garten entworfen wurde. Die straßenseitige Fassade zur Mánesova ist 16,80 m lang, die zum Park ausgerichtete Fassade 12,80 m.
Im Souterrain befanden sich eine gemeinsam genutzte Waschküche mit Trockenraum, private Kellerabteile, eine Garage, ein Kohlelager, ein Heizraum und die Wohnung für den Hausmeister, die aus einer Wohnküche, Vorzimmer, Speisekammer sowie Bad mit Toilette bestand.
Das Erdgeschoss bestand aus zwei kleineren und einer größeren Wohneinheit. Die zwei kleineren Wohnungen bestsanden aus Vorzimmer, Küche, Speisekammer, Badezimmer mit Toilette, Zimmer und Balkon. Die größere Wohnung hatte zwei zusätzliche Zimmer, jedoch keinen Balkon. Im ersten Stock befanden sich eine große Wohnung und eine Garçonnière mit Vorzimmer und Bad mit Toilette. Die große Wohnung verfügte über zwei Balkone, zwei Schlafzimmer, Küche, Anrichtezimmer, Salon, Dienstmädchenzimmer, Kinderzimmer, Speisekammer, Wohnzimmer, Esszimmer, Vorzimmer, Abstellkammer, Garderobe, Badezimmer und Toilette; insgesamt war sie 101,29 m2 groß. Das zweite Stockwerk umfasste zwei Wohneinheiten, eine kleinere Wohnung mit zwei Zimmern, Balkon, Vorzimmer, Abstellkammer, Bad, Speisekammer, Toilette und Küche, die größere hatte Vorzimmer, Salon, Küche, Anrichteraum, Dienstmädchenzimmer, Garderobe, Schlafzimmer, Balkon, Speisekammer, Wohnzimmer, Esszimmer, Badezimmer und Toilette. Das dritte Stockwerk hatte dieselbe Gliederung wie das zweite.
Die Fassade des Hauses wurde puristisch gestaltet und wird durch einen mit vertikalem Bandfenster ausgestatteten Risalit gegliedert, in dem sich das Treppenhaus befindet. Der Eingang ist mit glasierten Fliesen in dunkelgrünem Farbton verkleidet. Grüne Fliesen findet man auch an den Fensterrahmen. Im oberen Teil des Hauses befand sich straßenseitig ein Fahnenmast.
Das gesamte Gebäude ist als Stahlbetonkonstruktion mit Ziegelmauerwerk ausgeführt. Es verfügte über ein Treppenhaus, das mit der Mauer und den Stahlbetongurten des Hauses verankert ist. Das Haus verfügt über eine an das städtische Kanalsystem angeschlossenen Kanalisation und wird seit 1. Oktober 1938 genutzt.
JFB
Das Mietshaus von Marie Jungová befindet sich im denkmalgeschützten Teil der Stadt Hradec Králové.