An der Stelle der heutigen Villa wurde zwischen 1909 und 1910 eine ältere, bürgerliche Jugendstilvilla errichtet. Bauherr war Antonín Petrof jun., das Gebäude wurde zwischen 28. Juli 1909 und 15. Dezember 1910 erbaut. Im Untergeschoss befanden sich eine Waschküche und Kellerräume; im Erdgeschoss eine Eingangshalle, Küche, Speisekammer, ein Salon und ein Esszimmer, im ersten Stock ein Vorzimmer, Ankleidezimmer, Badezimmer, Schlafzimmer und zwei weiter Zimmer. Die Pläne der ursprünglichen Villa sind nicht erhalten geblieben, man kann nur aus der Zeichnung der Lage des späteren Hauses nebenan schließen (Konskriptionsnr. 375). Die Wohnräume befanden sich an Südseite, der Eingang an Nordseite. Der Grundriss war kleiner und unregelmäßiger, im Gegensatz zu dem langgestreckten, symmetrischen Grundriss, den das Haus nach dem Umbau Anfang der 1920er Jahre erhielt. Wir können davon ausgehen, dass Oldřich Liska, der laut seinem eigenen Verzeichnis für die Familie Petrof arbeitete, an dem ursprünglichen Entwurf beteiligt war, aber es ist nicht möglich, genau zu bestimmen, um welches Gebäude es sich handelt. Ihm wurde bereits die Villa von Jan Petrof mit der Konskriptionsnummer 300 zugeschrieben.
Zwischen 1920 und 1921 wurde die Villa durch den Baumeister Josef Michek umgebaut, erweitert und außen völlig neu gestaltet. Heute ist die Villa unterkellert und verfügt über eine zentrale Räumlichkeit. Anders als das ursprüngliche Gebäude hat die Villa ein Satteldach mit Giebel in Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Die Fensterverkleidung ist akzentuiert, die Fassade im Erdgeschoss ist durch kannelierte Lisenen gegliedert. Das Kranzgesims ist mit Metopen versehen und durch längliche Fenster unterbrochen. Der Risalit, in dem sich ursprünglich der Speisesaal befand, bietet einen Blick auf den Garten. Die Verzierung der Außenwände – das markante, profilierte Gesims, die Metopen und kanalisierten Lisenen – ähneln der Formensprache des Architekten Oldřich Liska, wie aus seinen Entwürfen für Mietshäuser und öffentliche Gebäude aus jener Zeit hervorgeht, z. B. für das Kino Lido BIO aus dem Jahr 1920, die Häuser für Angestellte der Staatlichen Eisenbahn und die Häuser in der Mánesova und Klumparova aus den Jahren 1919 bis 1925 und das Gewerbemietshaus aus den Jahren 1920 bis 1921). In den 1970er Jahren wurde die Villa zu Unterkunftszwecken umgebaut und in den 1990er Jahren und in den letzten beiden Jahrzehnten schrittweise zu diesem Zweck angepasst und modernisiert. Die ursprüngliche Disposition der Innenräume wurde daher vollständig geändert.
LZL
Kein Denkmalschutz verzeichnet.