Das letzte Projekt des Architekten Kurt Spielmann in der Region Hradec Králové war ein Wohnhaus mit Ordination, das er für den Arzt Oldřich Smetana plante. Errichtet wurde es zwischen April und 27. Oktober 1936 in Kukleny. Spielmanns Aufgabe war es, einen älteren, eingeschossigen Bau mit Satteldach auszubauen. Die straßenseitige Fassade hat der Architekt hier – wenn man sie beispielsweise mit jener der Villa der Familie Fuchs vergleicht – sehr einfach konzipiert. Sie wird von Fenstern mit markanter Laibung gegliedert und von einem Kranzgesims abgeschlossen. Im Obergeschoss wurden zwei Loggien errichtet. Für die straßenseitige Süd- und die gartenseitige Ostseite des Gebäudes nutzte der Architekt die Mauer des älteren Hauses und versah sie mit größeren Fensteröffnungen.
In den Souterrain musste nicht eingegriffen werden, da das ursprüngliche Haus unterkellert war. Dort befanden sich ein Gang, drei Kellerräume und ein Lager für den Koks, mit dem das Haus beheizt wurde. Alle Kellerräume verfügten über ein Segmentgewölbe.
Das Haus hat drei leicht erhöhte Eingänge: einen Personaleingang an der Westseite, an ihn schließt das Dienstmädchenzimmer mit Küchenteil und Vorbereitungsraum sowie die Treppe für das Personal an. Gartenseitig befand sich in der Mitte der Fassade der Haupteingang, der durch ein Vorzimmer ins Wohnzimmer für, das durch eine zweiflügelige Schiebetür mit dem Esszimmer verbunden war; dann gab es noch einen Seiteneingang in die Ordination mit Wartezimmer. Die zentrale Treppe ist mit dem Vorzimmer des Haupteingangs verbunden, auch eine Toilette befindet sich dort. Im Wartezimmer der Ordination gibt es auch eine Toilette. An den Personaleingang auf der Westseite schließt noch ein Zimmer an, das nicht mit dem bewohnten Teil des Hauses verbunden ist. Vermutlich war es zur Vermietung bestimmt. Die bewohnten Räume im Erdgeschoss sind im Vergleich zu den großzügigen, untereinander verbundenen Räume der früheren, von Spielmann entworfenen Villen viel kleiner. Ihre Ausmaße und Gliederung ist ein Resultat der Raumaufteilung des früheren Gebäudes. Aus dem Projekt ist jedoch das Bemühen zu erkennen, Wohn- und Esszimmer so groß wie möglich anzulegen und miteinander zu verbinden.
Im ersten Stock befand sich westseitig ein Gästezimmer und ein weiteres Dienstmädchenzimmer, das über die westseitig gelegene, separate Treppe zugänglich war. Ursprünglich sollte sich dort eine Waschküche befinden. Die Treppe des Haupteingangs führte in ein geräumiges Vorzimmer, von dort aus führten Tür in die Waschküche mit Trockenraum (ursprünglich sollte hier nur ein Trockenraum sein), die mit dem Dienstmädchenzimmer verbunden waren. Im Obergeschoss befand sich auch eine Garderobe, die mit dem Schlafzimmer verbunden war, und eine gartenseitig ausgerichtete Terrasse. An die Terrasse schloss eine weitere Loggia an, die über das Badezimmer zugänglich war. Die Villa von Oldřich Smetana ist ein Beispiel für modernes Wohnen und enthält eine Reihe von Elementen, die charakteristisch für Spielmanns Typ eines repräsentativen, städtischen Wohnhauses sind: zwei Treppen, Einbaumöbel, die Verbindung der Wohnräume und eine sinnvolle Verbindung des Untergeschosses mit dem privaten Obergeschoss.
LZL