Im Zuge des Wettbewerbs für den Regulierungsplan der Stadt in den Jahren 1908-1909 planten die erstplatzierten Gruppen eine Blockbebauung an beiden Seiten des Piletický-Baches nördlich der ersten Ringstraße und des Areals der Kaserne. Im Projekt von Václav Rejchl jun., Vladimír Zákrejs und Josef Šejna war lediglich eine Allee entlang des Piletický-Baches geplant, im Projekt von Oldřich Liska und Otakar Klumpar war für den östlichen Teil, im Bereich des Straßenverlaufs von Buzulucká und Na Střežině ein neues Stadtzentrum geplant, das ein Gemeindeamt, eine Feuerwehrdienststelle, ein Militärkrankenhaus und einen kleinen Park umfassen sollte. Eine größeren Parkanlage war nur im anderen Entwurf vorgesehen, der mit dem Kennwort „Sion“ bezeichnet wurde. Im Bauplan von Václav Rejchl jun. und Oldřich Liska aus dem Jahr 1911 wurde für diese Stelle ein großer Park geplant, der sich nördlich der Ringstraße zum Stadtteil Věkoše ausbreitet. Josef Gočár beschäftigte sich in seinem Regulierungsplan ebenfalls mit der Konzeption des nördlichen Sektors, er plante hier schon in den Jahren 1925-1926 eine große Grünfläche: am linken Ufer des Piletický-Baches einen öffentlichen Park, am rechten Ufer ein Stadion, das an das Stadion der Sokol-Turnhalle anschließen sollte.
1927 schlug Gočár vor, im südöstlichen Teil des zukünftigen Parks das sogenannte Ambulatorium zu errichten, ein Gebäude mit H-förmigem Grundriss, das als ambulante Aufnahme für Patienten dienen sollte. Dieser Plan wurde jedoch nicht umgesetzt und im Regulierungsplan von 1928 war das gesamte Gebiet erneut als Park konzipiert. Es ist interessant, dass Gočár in dieser Version das rechte Ufer des Piletický-Baches, in dem er präparierte Wege entwarf, detaillierter plante, während das linke Ufer, wo der Park später angelegt wurde, über kein durchdachtes Konzept verfügte. Obwohl die Entwürfe der Šimkovy sady, die im Nachlass von Gočár im Technischen Nationalmuseum in Prag aufbewahrt werden, nicht datiert wurden, können sie grob auf die Jahre 1930–1933 datiert werden. Alle Entwürfe befassen sich mit der Umgestaltung des Gebiets am linken Ufer des Piletický-Baches, das von den heutigen Straßen Okružní, Buzulucká und Šimkova begrenzt wird. Von Beginn an plante Gočár die Errichtung einer künstlichen Wasseroberfläche, die durch Zu- und Abfluss mit dem Piletický-Strom verbunden werden sollte. In der späteren Version sollte der Bach nur einen Zufluss haben. Schon in frühen Entwürfen sollte in unmittelbarer Nähe des Teichs ein künstlicher Hügel angelegt werden, der aus Erde des ausgehobenen Grabens bestehen sollte. Erst in der letzten Phase der Entwürfe, als die Wasseroberfläche die endgültige nierenförmige Gestalt annahm und eine Insel in der Mitte des östlichen Teils entstand, wurden beide Verbindungen mit dem Bach entfernt und der Teich wurde zu einem kleinen See. Der Park wurde von Anfang an als englischer Park mit losen Wegen und einheitlichen Baumgruppen konzipiert, darunter Kiefern, Fichten, Weiden usw. Die Unebenheiten der ehemaligen Festungsanlage blieben bestehen und es wurden neue Spazierwege mit Strauchecken und Bänken geschaffen. Bei einem der farbigen Entwürfe erwog Gočár, einen präparierten Mehrzweck-Sportplatz zu errichten, der ungefähr der Größe des Sees entsprach. Der Sportplatz wurde schließlich südlich des Sees angelegt und fiel um einiges kleiner aus. In unmittelbarer Nähe des Sees war vermutlich eine begehbare Mole geplant. In seinem fast endgültigen Entwurf plante Gočár eine kleine Brücke über den See, aber es bliebt auch ein Entwurf erhalten, wo der Architekt zwei Brücken an ungefähr denselben Stellen plante, an denen sie später wirklich gebaut wurden. Der Park sollte über mehrere Eingänge zugänglich sein – sowohl vom Piletický-Bach, wo ein Weg entlang lief, und von der Alle aus Věkoše, der heutigen Buzulucká.
Aufgrund der Aussagen von Oldřich Šmíd und Václav Vanický gelangte der Urbanist Jiří Krátký zu dem Schluss, dass Alois Wachsman schließlich mit der Gestaltung des Parks beauftragt wurde. Gegen diese These, die auch von Jakub Potůček vertreten wird, spricht die Tatsache, dass die Ausführung aller Farbentwürfe des Parks künstlerisch sehr amateurhaft ist, Alois Wachsman jedoch ein ausgezeichneter Zeichner, Karikaturist und Maler war. Der angebliche „Ekel von Josef Gočár gegenüber den Taten des neuen Bürgermeisters Pilnáček“ kann auch bezweifelt werden, was daran zu erkennen ist, dass seine Projektaktivitäten für Hradec Králové in den 1930er Jahren nicht um viel zurückgegangen sind, und das betrifft sowohl laufende Projekte als auch bei die Bereitschaft, neue Aufträge anzunehmen.
Wie die erhaltenen Fotografien im Nachlass Gočárs belegen, wurde der Park fast komplett neu bepflanzt. Der erste Steg über den See wurde schon während der Ausgrabungsarbeiten errichtet, die in den Jahren 1934 und 1935 stattfanden: „Dem bisherigen Verlauf der Bauarbeiten, die im neuen Park beim Piletický-Bach durchgeführt werden, ist zu entnehmen, dass die Ausgrabungsarbeiten für den Teich bis Frühling beendet sind, ein bedeutender Teil der weiteren Flächen wird durch Aufschüttungen reguliert, sodass Rasen ausgesät und mit der Bepflanzung von Bäumen und Sträuchern begonnen werden kann. Die neue Parkanlage kann dann von der Bevölkerung besucht werden. Für jene, die vom linken Ufer des Baches kommen und durch den neuen Park in die Bienenbergova gehen, empfiehlt es sich, einen Steg über die Engstelle des Teichs in der Nähe des Hügels zu errichten“, schrieb das technische Büro der Stadt im Januar 1935. Der Steg, den das Büro im Jahr 1934 entwarf, war aus städtischem Holz, das noch im Januar 1935 angefordert wurde. Der zweite Steg im westlichen Teil des Sees wurde 1939-1940 vom örtlichen Zimmermann Karel Škaloud hergestellt. Zwischen 1935 und 1939 wurde am Südufer des Sees ein einstöckiges Holzgebäude errichtet, das den Pfadfinderinnen und Pfadfindern als Clubhaus diente. Der Entwurf stammt vermutlich von František Komárek, einem Baumeister aus Hradec Králové, der selbst ein begeisterter Anhänger der örtlichen Pfadfinder war und 1934 das hölzerne Hauptquartier des Pfadfinders am Ufer des Orlice errichtete.
Die Gestaltung des rechten Ufers des Piletický-Baches (nordwestlicher Teil) war nicht Bestandteil des ursprünglichen Entwurfs. Der Piletický-Bach teilte dieses Gebiet bis 1957, als das Bachbett in den Norden verlegt wurde. Das Gebiet hinter dem ehemaligen Bach, der heutige nordwestliche Teil des Parks, erhielt seine gegenwärtige Form erst während der Umgestaltung der Parkanlage in den Jahren 2011-2013, nach Entwürfen des Architekturstudios Žárovka. Hierbei wurden z. B. hängende Wege am Ufer des Sees angelegt. Im Nordwesten des Parks blieb nach erfolglosen Versuchen, in den 1990er Jahren ein tschechisch-japanisches Kulturzentrum zu errichten, eine Art Mastaba erhalten, die in das neue Konzept integriert wurde. Der ursprüngliche Plan des Architekturstudios bestand darin, das Terrain zu glätten und hier ein System aus Seen, verbunden durch einen künstlich angelegten Fluss, anzulegen, was jedoch nicht realisiert wurde.
LZL
Die Šimkovy sady befinden sich im denkmalgeschützten Teil der Stadt Hradec Králové.
- Státní okresní archiv v Hradci Králové, fond Archiv města Hradec Králové, č. 665, Stavba a údržba mostů a lávek, 1925–1949, inv. č. 2415, karton č. 574
- Národní technické muzeum, Archiv architektury a stavitelství, fond Josef Gočár, č. 14, inv. č. 20081114/04 a inv. č. 20110309/04
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Jiří Krátký, Urbanistická kompozice Hradce Králové, Hradec Králové 1990, s. 89
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Jakub Potůček, Hradec Králové: Architektura a urbanismus 1895–2009, Hradec Králové 2010, s. 59