Villa von Anna Urbanová

Das dreigeschossige Gebäude mit rechteckigem Grundriss in einem Wohngebiet in unmittelbarer Nähe zum historischen Kern wurde für die Frau eines ehemaligen Staatsanwalts in Hradec Králové errichtet. Das Gebäude ist ein Beispiel für das Nachklingen des Funktionalismus, teilweise ähnelt es dem Funktionalismus der Stadt Zlín, bei dem Sichtmauerwerk mit den Prinzipien der architektonischen Avantgarde verbunden werden. Die Form der Villa ist kubisch, das Haus hat ein flaches Dach. In der Fassade werden große, weiße, glatt verputzte Flächen kombiniert, die Fenster sind regelmäßig angeordnet, einige der Kanten des Gebäudes werden durch streifenförmiges Sichtmauerwerk hervorgehoben. Das zur Hälfte unterirdische Tiefparterre war vor allem für technische Funktionen vorgesehen, auch das Dienstpersonal hatte hier eine Wohnung mit Zimmer und Küche. Zu den technischen Einrichtungen zählen eine Wäscherei, ein Trockenraum und ein Kohlenlager. Im Hochparterre, das der Besucher über eine seitliche Treppe erreichen konnte, befinden sich die Küche und ein Zimmer für das Dienstmädchen, ein Wohnzimmer, eine Toilette, ein Vorzimmer und eine Treppe, durch welche die unteren Wohnräumlichkeiten mit dem ersten Stock verbunden sind. Eine beachtenswerte Neuheit war die Ausführung der Treppe, die nicht wie bisher üblich den Umfang des Treppenhauses säumt. Der Architekt entwarf eine extravagante Treppe, die schräg durch den Raum nach unten führt. Im ersten Stock befindet sich das Schlafzimmer der Familie Urban mit einem großen Ankleidezimmer für die Hausherrin, verbunden mit dem Badezimmer, sowie ein kleineres Schlafzimmer mit kleinerem Ankleidezimmer für die Gäste. Von dieser Etage aus ist es auch möglich, einen etwa 4 m2 großen Balkon zu betreten. Die Gesamtfläche des Hauses beträgt ca. 255 m2, wobei alle Stockwerke ungefähr die gleiche Fläche haben. Der Entwurfs stammt von Bedřich Novotný, ausführender Architekt war jedoch Ondřej Rádl. Es ist bemerkenswert, dass der Bau am 22. Mai 1933 begann und im selben Jahr, knappe fünf Monate später, abgeschlossen wurde. Am 15. September 1933 wurde es genehmigt und zur Nutzung übergeben. Gut erkennbar ist die als sensibel einzustufende Rekonstruktion des Gebäudes. Die Garage wurde später angebaut.