Im Jahr 1909 wurde der Regulierungsplan für die Stadt ausgearbeitet, an dem sich auch der Sohn des Architekten dieser Villa, Václav Rejchl jun., beteiligt hatte. Im Zuge dieses Plans entstand ein Villenviertel im westlichen Teil der neu entstandenen Ringstraße. Die Ringstraße verlief an der Stelle der Stadtmauer, die Ende des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. In dem mit X gekennzeichneten Block errichtete man als eines der ersten Häuser die Villa für Karel Janda, Beamter der städtischen Sparkasse, seine Frau Iréna und deren Familie. Die Pläne stammen von Václav Rejchl sen., der sich zu jener Zeit am Bau vieler weiterer Villen, Mietshäuser und anderer Gebäude in Hradec Králové beteiligte, die etwas umfangreicher als diese Villa sind.
Der Block X wird heute von den Straßen Střelecká, Nerudova und Vrchlického umgrenzt und wurde in elf Parzellen unterteilt, auf denen innerhalb von wenigen Jahren elf unterschiedliche Villen entstanden. Die kleinste davon ließ sich Karel Janda errichten. Teilweise ist sie in dem großen, dicht bewachsenen Garten zwischen Bäumen und Sträuchern versteckt. Die Villa verfügt über einen hohen Fachwerk-Giebel, einen hölzernen Erker, einen Kaminkörper aus Sichtmauerwerk und einen Sockel aus Zyklopenmauerwerk. Die Anordnung der Innenräume wurde über drei Stockwerke geplant – einen Souterrain und zwei bewohnbare oberirdische Etagen. Der Souterrain bildet zur Hälfte das Fundamente, die restlichen Teile dienen als Kellerräume und Wäscherei. Im Erdgeschoss befindet sich ein zentraler Gang, aus dem man in die einzelnen Räume gelangt: Küche mit Vorratsraum, Zimmer und Toilette. Über die Treppe nach oben gelangt man in den ersten Stock, wo zwei Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein Teil des Dachbodens untergebracht sind.
Im Jahr 2010 wurde die Villa sehr behutsam rekonstruiert. Dabei wurde beispielsweise die Dachbedeckung ausgetauscht und die Fassade renoviert, doch zu größeren Veränderungen der ursprünglichen Gestalt kam es nicht.
Pavla Nováková
Kein Denkmalschutz verzeichnet.
- Státní okresní archiv Hradec Králové, fond Berní správa, dokumentace k čp. 461
- Ilona Motejlová, Architektura vil v Hradci Králové 1900–1945, bakalářská práce, Univerzita Palackého v Olomouci, Filozofická fakulta, Katedra dějin umění, Olomouc, 2011
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František Toman, Otec a synové Rejchlovi. Architekt: nezávislý čtrnáctideník architektů, 1999, č. 10, s. 71–72
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Marie Benešová; František Toman; Jan Jakl, Salón republiky: Moderní architektura Hradce Králové, Hradec Králové 2000
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Ladislav Zikmund-Lender, Tři generace architektů: Václav st., Václav ml., Jan a Milan Rejchlovi, Hradec Králové 2012