Telefonische und telegrafische Dienste erfuhren nach dem Zweiten Weltkrieg großen Aufschwung, und die manuellen Zentralen konnten den Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. 1947 entwarf der Architekt Jan Rejchl im Rahmen des Zweijahresplans eine automatische Telefonzentrale für die Postdirektion in Pardubice, die sich an der Kreuzung der Straßen Československé armády (ehemals Jiříkova třída) und Chmelova befindet.
Das Gebäude wurde behutsam an die benachbarte Bebauung angepasst: es schließt an deren Höhe an und behindert die Nutzung nicht. Neben dem Nachbarhaus in der Československé armády-Straße wurde eine Einfahrt in den Hof errichtet, die auch von der Telefonzentrale genutzt wurde. Die Ecke des Objekts wurde durch leichtes Einrücken des Flügels zur Chmelova-Straße versetzt, dort befindet sich der Eingang in das Gebäude. Die Funktion der einzelnen Flügel ist klar getrennt. Durch Höhenunterschiede entstand eine Dachterrasse, die zur Chmelova-Straße geht. Die Fassade ist mit roten Keramikfliesen verkleidet und hell verputzt. Die Keramikfliesen befinden sich an der Außenseite des Erdgeschosses und des ersten Stocks auf der Seite des zur Československé armády-Straße gerichteten Flügels, während der glatte Verputz an den Außenseite des zweiten und dritten Stockwerks zu finden ist. Ein Lisenenrahmen, der vom zweiten bis zum vierten Stock reicht, schließt die zur Československé armády-Straße gerichtete Fassade ab. Große Fensteröffnung erzeugen eine rhythmische Gliederung der Fassade. Im Gebäude befanden sich neben der Telefonzentrale auch Wohnungen – eine für den Vorsteher (im dritten Stock) und eine für den Hausmeister (im Erdgeschoss).
Das Tragwerk besteht aus einem Stahlbetonskelett, das auf modularen Sockeln basiert. Der zur Chmelova-Straße gerichtete Flügel besteht aus einer Rahmenkonstruktion aus dem ersten Stock. Da dieser Teil große Hallen enthielt, war es notwendig, die Tragfähigkeit und Spannweite der Tragekonstruktion zu erhöhen. Um die Materialkosten zu senken, wurde die Rahmenkonstruktion gewählt. Die Ummantelung des Gebäudes besteht aus leichtem Füllmauerwerk.
Die Raumaufteilung war rein funktionell, die Funktionen der einzelnen Räumlichkeiten sind zum Großteil bis heute erhalten. Im Jahr 2014 wurde der erste Stock rekonstruiert, im Jahr 2016 der zweite Stock und das Erdgeschoss. Ende 2018 begannen die Umbauarbeiten am Eingang und an der Außenseite.
Karel Landa
Die Telefonzentrale befindet sich im denkmalgeschützten Teil der Stadt Hradec Králové.
- Státní okresní archiv Hradec Králové, fond ONV Hrade Králové; inv. č. 301; kart. č. 342; Vypracoval Jan Wipler a kolektiv; čistopis Stanislava Svatoňová