- Museum, Eliščino nábřeží 465
- Jihlavec-Haus II, Divišova 757
- Gewerbemietshaus, Šafaříkova 1243, 1270/581/a,b,c
- Villa von Marie Šanderová, Střelecká 217
- Villa von Jan Petrof, Brněnská 300
- Villa von Antonín Petrof jun., Brněnská 315
- Mietshaus Typ „C 4“, Mánesova 593
- Mietshaus Typ „G 3“, Mánesova 584
- Rejchl-Haus, Československé armády 543/29
- Špalek-Haus, Klicperova 141/4
- Palmengarten, Československé armády 275
- Kioske an der Prager Brücke, Eliščino nábřeží
- Hotel Start (Paříž), Baťkovo nám. 552
Josef Jihlavec war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Baumeister in Hradec Králové und schrieb sich mit seiner Tätigkeit in die Geschichte der modernen Architektur dieser Stadt und ihrer fortdauernden baulichen Qualitäten. Jihlavec stammte aus Hradec Králové, aus einer evangelischen Familie. Der lizenzierte Baumeister und Bauunternehmer wohnte zunächst in Hradec Králové, Eliščino nábřeží 305. Er stammte aus einer Häuslerfamilie und absolvierte nach der Schule die Bauabteilung der Höheren Schule für Industrie in Liberec. 1899 heiratete er Vladimíra Zimmrová aus Rychnov nad Kněžnou, sie hatten zwei Söhne (1903 wurde der Sohn Josef geboren, 1904 der Sohn Jiří) und eine Tochter Věra (geboren 1900). Am 4. Juni 1921 heiratete die Tochter Věra den Unternehmer Josef Voženílek aus Předměřice nad Labem, der große Grundstücke besaß und sich vom Architekten Oldřich Liska das erste private Wasserkraftwerk in Hradec Králové entwerfe ließ. Das Kraftwerk war bis 1932 in Betrieb, als es vom Hochwasser weggerissen wurde. Ab 1900 war Jihlavec als Baumeister tätig; seine Firma befasste sich zunächst mit dem Bau einiger Fabrikgebäude. In den Jahren 1909–1913 führte sie an Kotěras Museumsgebäude Bauarbeiten und weitere, damit verbundene Arbeiten aus, die Betonarbeiten wurden von der Firma František Jirásek durchgeführt. Wie zeitgenössische Dokumente belegen, gab es einen großen Konkurrenzkampf und viele Anfeindungen zwischen den beiden Baumeistern, was sogar zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten führte. Bereits 1914 befand sich seine Firma in einem eigenen repräsentativen Wohngebäude in der Třída Československé armády 556, das von Bohumil Waigant entworfen wurde. Die Baufirma von Jihlavec führte 1901–1941 insgesamt 32 größere Bauarbeiten in Hradec Králové durch, darunter beide Kraftwerke an der Orlice, das Hotel Paris und die Lebensmittelfabrik Katschner. 1919, als nach Kriegsende Armut herrschte, gründete Jihlavec zusammen mit anderen Bauherren, Ingenieuren und Maurermeistern aus Hradec Králové die „Společnost stavitelů s. r. o. (dt. „Gesellschaft der Bauherren“) und war für die Zeit ihres Bestehens deren Vorsitzender. Das Unternehmen baute 44 Gemeinde- und Genossenschaftshäuser und das Arbeiterkino Střelnice. Außerhalb von Hradec Králové realisierte es 36 Gebäude, überwiegend Industriebauten, aber auch Schulen in Vamberk und Pecka und eine Sokol-Turnhalle in Třebechovice pod Orebem. Im Jahr 1925 übernahm Josef Jihlavec die Bauaufsicht bei der Errichtung von Gočárs Schulgebäudekomplex (heute: Masaryk-Schule), obwohl die verantwortlichen Baumeister Josef Vyleťal und Josef Novotný waren. Unter den Mitarbeitern von Jihlavec‘ Büro finden wir bekannte Architekten wie Oldřich Liska, Bohumil Waigant oder Vladimír Fultner. Im Jahr 1928 ließ sich Bohumil Waigant ein weiteres Haus (Konskriptionsnr. 757) errichten. Josef Jihlavec nahm im Jahr 1936 an dem Wettbewerb im Zuge der Assanierung des historischen Teils der Stadt teil, die allerdings nicht realisiert wurde. Seine Baukonzession trat am 10. Juli 1947 außer Kraft.
LN, LZL
1902
Fabrik für Baumwollstoffe, Nový Bydžov (als Baumeister)
1907
Fabrik für Ei- und Honigprodukte, Gemüsetrocknung Katschner, Hradec Králové (als Architekt und Baumeister)
1908–1910
Jungen- und Mädchenschule in Pecka (als Baumeister)
1924–1925
Sokol-Turnhalle in Třebechovice (als Baumeister)
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Ladislav Zikmund-Lender; Jiří Zikmund (eds.), Budova muzea v Hradci Králové, 1909–1913: Jan Kotěra, Hradec Králové 2013, s. 152
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Martin Vonka, Tovární komíny. Funkce, konstrukce, architektura, Praha 2014, s. 181
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Michaela Tobiášková, Architektura sokoloven ve východních Čechách, (bakalářská práce), Univerzita Pardubice 2014, s. 32–33
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Základní škola v Pecce, www.zs-pecka.cz/clanky/historie/, vyhledáno 30. 3. 2020
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Genealogická rešerše: Pavel Šimáček