Der Architekt František Janda absolvierte das Studium der Architektur an der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag in der Klasse von Jan Kotěra. Vor dem Ersten Weltkrieg konzipierte er Kurgebäude in Poděbrady. Seine Nachkriegsprojekte waren vielfältiger. Als einer der ersten Architekten seiner Generation ließ sich Janda von der architektonischen Avantgarde inspirieren, beispielsweise dem Hotel Axa in Prag, das der Ingenieur Jaroslav Polívka 1927 im Stil des Internationalismus entworfen hatte. 1928 konzipierte František Janda die Fassade des Hauses mit der Konskriptionsnr. 456 auf der Prager Kleinseite. Obwohl sie moderne Formen aufweist, weisen die Pfosten, Gesimse und unverputzten Ziegelsteine im obersten Stockwerk auf die Bemühungen hin, die Fassade an den historischen Kontext anzupassen. In den Jahren 1932–1933 entwarf Janda zusammen mit dem Architekten Ladislav Čapek auf der Kleinseite ein Mietshaus an der Adresse Újezd, Konskriptionsnr. 426 mit Geschäftsräumlichkeiten im Parterre und einem Erker mit abgerundeten Ecken und durchgehenden Gesimsen. Das Haus für Emilie Waldeková-Kmochová in Hradec Králové mit den gleichen äußeren Merkmalen an der straßenseitigen Fassade wurde im gleichen Zeitraum entworfen. In den späten 1920er und 1930er Jahren nahm Janda an vielen Wettbewerben teil, hauptsächlich für Provinzschulen. 1929 wurde jedoch nur sein Entwurf einer Schulturnhalle in Železný Brod ausgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Janda seine Tätigkeit als Architekt nicht mehr fort.
LZL
čp. (číslo popisné) – Konskriptionsnummer, ein während der Monarchie eingeführtes System der Nummerierung von Gebäuden (im Unterschied zur Orientierungs- bzw. Hausnummer)
1910
Winterkolonnade in Poděbrady
1911
Sommerkolonnade in Poděbrady
1912
Hotel Zimní lázně in Poděbrady
1912
Kurpension in Poděbrady, Ecke Riegrovo náměstí und Lázeňská ulice
1912
Regulationsplan für Mladá Boleslav
1912
Regulationsplan für Poděbrady und Bezirksbad in Brestovičky
1923–1924
Mietshaus in Prag-Bubeneč, ul. Českomalínská čp. 592 (zus. mit Čeněk Vořech)
1923–1924
Mietshaus in Prag-Žižkov, ul. Kubelíkova čp. 1494 (s Čeněk Vořech)
1928
Haus auf der Prager Kleinseite (Malá Strana), Říční ul. čp. 456
1928–1930
Kreissparkasse in Nové Strašecí
1929
Turnhalle der Schule in Železný Brod
1930
Wasserturm in Kolín
1925–1930
Kreis- und Finanzamt in Sušice
1930
Restaurant und Café Merkur in Jablonec nad Nisou
1932–1933
Mietshaus auf der Prager Kleinseite (Malá Strana), ul. Újezd čp. 426 (zus. mit Ladislav Čapek)
1933–1934
Villa von Emilie Waldeková-Kmochová in Hradec Králové
1937
Hochschule für Wirtschaft in Poděbrady
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Pavel Vlček (ed.), Encyklopedie architektů, stavitelů, zedníků a kameníků v Čechách, Praha 2004, s. 275
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Ladislav Zikmund-Lender, Struktura města v zeleni: Moderní architektura v Hradci Králové, Hradec Králové 2017, s. 177–179