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Václav Rejchl ml.

 
Geburtsdatum: 3. 11. 1884 Librantice
Todesdatum: 9. 7. 1964 Hradec Králové
Objektverzeichnis
  • Flughafenareal, Piletická, Jana Černého
  • Verwaltungsgebäude des Krankenhauses, Sokolská 579
  • Prosektur und Fingerland-Institut für Pathologie, Sokolská 579
  • Bahnhof Slezské Předměstí, Lipová 152, 153
  • Kreisgericht , Československé armády 218/57
  • Bahnhof, Riegrovo nám. 914
  • Hus-Gemeinde, Kavčí plácek 121
  • Schülertagesstätte, Hradební 632
  • Bezirksjugendfürsorge, Kotěrova 627
  • Villa von Jan Sixta , Střelecká 437
  • Mietshaus von Václav Rejchl jun. , Kotěrova 720
  • Villa von Karel Viewegh, Nezvalova 377
  • Mietshaus, Divišova 775
  • YMCA, Šafaříkova 666
  • Genossenschafts-Molkerei, Kollárova 624 (dnes 1714)
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Biografie

Vaclav Rejchl jun. wurde 1884 geboren, sein Vater war ein einfallsreicher Autodidakt, Maurer und spätere Baumeister Václav Rejchl sen. Rejchl besuchte die Realschule in Hradec Králové, zusammen mit dem späteren tschechischen Maler Bohumil Kubišta. Nach dem Abitur studierte er ab 1903 Architektur an der Technischen Universität Prag. Seine Lehrer waren Josef Schulz, den Rejchl seinen späteren Erinnerungen zufolge mochte, weil er seine Begeisterung für historische Architektur teilte, sowie Rudolf Kříženecký, Jan Koula und der Maler Adolf Liebscher. Rejchls Studium dauerte verhältnismäßig lange: Er schloss es erst 1916 mit dem Staatsexamen ab. Sein Studium wurde einige Male unterbrochen: zunächst im Jahr 1908 durch den Militärdienst, dann durch mehrere Praktika in Architekturbüros, von denen er auch eines bei seinem Vater absolvierte (1910–1911). 1911 wurde Rejchl jun. im technischen Büro der Stadt Hradec Králové angestellt, um zusammen mit Oldřich Liska den endgültigen Regulierungsplan umzusetzen. Es folgten weitere Praktika beim deutschen Architekten Rudolf Bitzan und beim Baumeister František Jirásek und in den Jahren 1914–1916 trat Rejchl jun. zunächst in die Sektion der Josefsarmee ein und leitete dann bis Kriegsende die Einheit für die Lieferung von Baustoffen für militärische Zwecke in Ostböhmen.[1] Während des Praktikums im Atelier seines Vaters war Rejchl jun. an der Gestaltung einer Reihe von Gebäuden beteiligt, von denen die wichtigsten mehrere Villen aus der Zeit um 1910 sind (z. B. die Villa von Jan Sixta oder Karel Janda). Von 1913 bis 1915 beteiligte sich Rejchl jun. am Entwurf des Hus-Hauses. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Architekt in der Kleinstadt Třebechovice pod Orebem unweit von Hradec Králové. 1912–1913 entwarf Rejchl jun. die Fertigstellung des Gebäudes mit der Konskriptionsnummer 28 und die Erweiterung der Mühle (Konskriptionsnr. 46). Dort plante und errichtete er nach dem Krieg, in den Jahren 1923–1925, auch kleinere Familienhäuser: in den Straßen Na Stavě (Konskriptionsnr. 545–550), Jiráskova (Konskriptionsnr. 551–556) und Hradecká (Konskriptionsnr. 557–566). Vor dem Krieg baute er in seiner Heimatstadt Librantice ein zweiflügeliges Schulgebäude im Stil des modernen Klassizismus.

Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich Václav Rejchl jun. und sein Vater der Baugesellschaft an, die sieben in Hradec Králové tätige Baufirmen verband: Josef Jihlavec, Josef Novotný, Josef Fňouk, Robert Schmiedt, František M. Cerný, Jan Kraus und das Unternehmen der Rejchls. In der Nachkriegskrise hätten die Unternehmen die Aufträge gleichmäßig untereinander aufteilen sollen, doch fiel die Vereinigung bald auseinander. Nachdem Vaclav Rejchl sen. 1920 in den Ruhestand getreten war, übernahm sein Sohn das wieder selbständig gewordene Unternehmen Václav Rejchl jun. realisierte in der ersten Hälfte der 1920er Jahre eine Reihe von öffentlichen Bauprojekten: Wohnheime für Studierende, ein YMCA-Gebäude (an dem sich auch sein jüngerer Bruder Jan, damals noch Architekturstudent, beteiligte) und das Kreisjugendamt (die letzten beiden Projekte wurden pro bono entworfen). Im reichhaltig verzierten Jugendstil wurden auch private Objekte aus jener Zeit entworfen: das Familienhaus an der Adresse Orlické nábřeží, Konskriptionsnr. 645 und das Doppelhaus an der Adresse Balbínova, Konskriptionsnr. 655 und 656. Zwischen 1925 und 1927 realisierte Rejchl zwei Mietshäuser, eines in der Kotěrova-Straße (Konskriptionsnr. 720) und in der Divišova-Straße (Konskriptionsnr. 775). In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre kehrte Jan Rejchl nach seinem Studium an der Technischen Universität Prag und beim Architekten Josef Gočár zurück nach Hradec Králové. Václav Rejchl jun. trat als Architekt in den Hintergrund und beteiligte sich an den Projekten seines Bruders. Ein Beispiel hierfür ist das monumentale Gebäude des Bahnhofs (1927–1935), mit dem die Brüder sieben Jahre beschäftigt waren, oder das Gebäude der Tschechoslowakischen Nationalbank und der Bezirkssparkasse. Ein bedeutendes eigenständiges Projekt von Václav Rejchl jun. bildet das Gebäude des Kreisgerichts, in dem sich ein modernes Konzept monumentaler Architektur offenbart. Ende der 1930er Jahre realisierte Václav Rejchl jun. mehrere Gebäude außerhalb von Hradec Kralove, darunter die Gebäude des Bezirksamtes in Nové Město nad Metují. Das Zentrum seiner Arbeit war jedoch weiterhin Hradec Králové. 1936 realisierte er mehrere Wohnblocks in den Straßen Bratří Čapků und Okružní, 1938 zwei Wohnblocks in der Straße S. K. Neumanna, in der Nähe einer ebenfalls von ihm geplanten und errichteten Genossenschaftsmolkerei. In den Jahren 1938–1939 arbeitete er noch an Objekten und bearbeitete die Landebahn im Bereich des Flughafens in Věkoše. Seine Tätigkeit als Bauherr nahm er in den Jahren 1945–1948 wieder auf. 1948, nach der Machtübernahme der Kommunistischen Partei, weigerte er sich, sein Unternehmen zu verstaatlichen, woraufhin er 1952–1953 im Gefängnis des Kreisgerichts inhaftiert war, das er 1931–1934 selbst entwarf und errichtete.
 
In den 1950er Jahren widmete er sich der Denkmalpflege. Vaclav Rejchl jun. war ab 1919 Mitglied des Denkmalamts und als Denkmalpfleger für die Region Rychnov tätig. In dieser Funktion widmete er sich beispielsweise der Rettung der Maskaronen auf dem Gebäude des Grand Hotel, die der Steinmetz Václav Škoda nach Vorlagen von Jan Štursa, die sich auf dem benachbarten Palmengarten befinden, entworfen hatte. Zusammen mit Zdeněk Wirth und im darauffolgenden Jahr bemühte er sich um die Errichtung einer Statue von Jan Žižka auf dem Platz Velké náměstí. In den 1950er Jahren äußerte er sich als Verfasser des Regulierungsplans zum Thema Städtebau in Hradec: Er bewertete kritisch die Reihenentwicklung der zwei Jahre alten Siedlung Labská kotlina I., natürlicher Insbesondere wollte er, dass die neu gebauten Abschnitte des zweiten Stadtrings in der Mitte eine mit Bäumen und Sträuchern bepflanzte Gasse enthielten [2]. Vaclav Rejchl ml. auch in Popularisierungsaktivitäten tätig. Erhalten haben sich ein Vortrag über die Entwicklung von Hradec Králové und das für das MěNV Hradec Králové realisierte Ausstellungsszenario „Wichtige Orte der modernen Stadt Hradec Králové“, das historische Fotografien mit Rejchls Kommentaren enthielt [3]. In den 1950er und 1960er Jahren widmete sich Václav Rejchl jun. vor allem der Familie und dem Obstbau. Er starb im Alter von knapp 80 Jahren in Hradec Králové.
 
LZL
 
Anmerkungen
[1] Erinnerungen von V. Rejchl, Familienarchiv von MUDr. Helena Judlová, nicht paginiert.
[2] Staatliches Kreisarchiv Hradec Králové, Fond Václav Rejchl, nicht inventarisiert
[3] Ebd.
 
Auswahl weiterer Werke

čp. (číslo popisné) – Konskriptionsnummer, ein während der Monarchie eingeführtes System der Nummerierung von Gebäuden (im Unterschied zur Orientierungs- bzw. Hausnummer)

 

1908–1909
Wettbewerb für den Regulierungsplan „Velký Hradec“ (dt. „Großes Hradec“, zus. mit Vladimír Zákrejs und Josef Šejna)

1909–1910
Villa von Karel Janda in Hradec Králové, Střelecká čp. 461 (zus. mit Václav Rejchl sen.)

1909–1910
Villa der Eheleute Kavalír im Stadtteil Nový Hradec Králové, Zámeček čp. 440 (zus. mit Václav Rejchl sen.)

1909–1910
Villa der Eheleute Mayer im Stadtteil Nový Hradec Králové, Zámeček čp. 38 (zus. mit Václav Rejchl sen.)

1910–1911
Ausarbeitung des endgültigen Regulierungsplans (zus. mit Oldřich Liska)

1912–1914
Schule in Librantice

1912–1913
Anbau der Objekte čp. 28 und čp. 46 in Třebechovice pod Orebem

1923–1925
Häuser, čp. 545–566 in Třebechovice pod Orebem

1923–1925
Zwei Regulierungspläne für den Stadteil Věkoše (zus. mit Jan Rejchl)

1923–1924
Gebäude für die YMCA

1925–1926
Mietshaus, čp. 720, Hradec Králové

1925–1926
Genossenschaftsmolkerei im Stadtviertel Pražské Předměstí, Hradec Králové

1926–1927
Mietshaus, čp. 775, Hradec Králové

1927
Teilnahme am Wettbewerb der Gemeinde- und Bürgerschule in Hradec Králové (zus. mit Jan Rejchl, den 1. Platz machte das Projekt von Josef Gočár)

1930–1931
Realisierung der Invalidovna (Invalidenheim) in Hořice nach Entwürfen von Otakar Novotný

1936–1938
Mietshäuser, Bratří Čapků čp. 874–877 und Okružní čp. 871–873 

1930 a 1938–1939
Gebäude, Renovierung der Flugbahn, Flughafen Věkoše

Literatur
  • František Toman, Otec a synové Rejchlovi, Architekt, 1999, č. 10, s. 71–72

  • Vlček, Pavel (ed.), Encyklopedie architektů, stavitelů, zedníků a kameníků v Čechách, Praha 2004, s. 543

  • Ladislav Zikmund-Lender, Tři generace architektů Václav st., Václav ml., Jan a Milan Rejchlovi, Hradec Králové 2012

  • Ladislav Zikmund-Lender, Stopy architektů Rejchlových v památkové péči. Zprávy památkové péče, 2013, roč. 73, č. 2, s. 154–156

  • Ladislav Zikmund-Lender, Měřítko města: Hradec Králové v architektonické teorii a praxi Václava ml. a Jana Rejchlových, Východočeské listy historické, roč. 2015, č. 33, s. 157–176

Krajský soud (současný stav), 2018. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Nádraží (současný stav), 2018. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Husův sbor, pohled z Kavčího plácku (stav před rekonstrukcí fasády), 2012. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Studentský domov (současný stav), 2012. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Okresní péče o mládež (současný stav), 2019. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Vila Jana Sixty (současný stav), 2019. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Činžovní dům Václava Rejchla ml. (současný stav), 2019. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Vila Karla Viewegha (současný stav), 2019. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Činžovní dům čp. 775 (současný stav), 2019. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Budova YMCA, (současný stav), 2020. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Družstevní mlékárna, 1930. Zdroj: dobový tisk Letiště (současný stav), 2021. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Administrativní budova nemocnice, (současný stav), 2023. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Prosektura a Fingerlandův ústav patologie (současný stav), 2023. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú. Železniční stanice Slezské Předměstí, pohled od trati (současný stav), 2024. Foto: Jiří Zikmund. Zdroj: © kontrapunkt, z. ú.
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