Der Architekt Karel Schmied sen. wurde in Hradec Králové als Sohn des bedeutendes Malers und Grafikers Karel Schmied geboren. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in Hradec Králové wollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten, allerdings wurde er an der Akademie der bildenden Künste nicht aufgenommen, und so immatrikulierte er sich an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Prager Technischen Hochschule. Sein Lehrer war Jindřich Krise, ein bedeutender Architekt bürgerlicher Gebäude und Stadtplaner. Nach dem Studium arbeitete Schmied für das staatliche Bauunternehmen Stavoprojekt, das zu jener Zeit erst allmählich zu einem selbstständigen Subjekt wurde. Schmie war in diesem Unternehmen bis zu dessen Dezimierung nach 1990 tätig. Von den 1960ern bis in die 1980er war Schmied einer der bedeutendsten Architekten bei Stavoprojekt Hradec Králové. Sein Werk hatte eine sehr vielfältige Typologie: von öffentlichen Gebäuden über kleine stadtbildprägende Realisierungen und Wohnarchitektur bis hin zur städtebaulichen Gestaltung großer, neu bebauter Gebiete. Schmieds Arbeit ging über die Grenzen der Region hinaus: Er realisierte zwei prototypische ROH-Großraumhotels im Riesengebirge.
Nach 1990 gründete Schmied zusammen mit Miloš Klár und Petr Halák die Projektionsgesellschaft AKIA a. s. und war weiterhin im Gebirge tätig. Er beteiligte sich an der Renovierung des Zentrums von Harrachov im Riesengebirge. Nach 2000 war er mit seinem Sohn, dem Architekten Karel Schmied jun., an der Realisierung des Campus in Hradec Králové tätig. Für seinen langjährigen Verdienst wurde Schmied mit dem Dr.-František-Ulrich-Preis der Stadt Hradec Králové ausgezeichnet und kurz vor seinem Tod auch mit dem Jože-Plečnik-Preis, der von der Obec architektů (Gemeinschaft der Architektinnen und Architekten) verliehen wird.
Der Autor dieses Textes bedankt sich bei Karel Schmied jun. für die Unterlagen.
LZL
1964‒1978
Raumplanerische Konzeption und Bau des Campus, Hradec Králové (Fakultät für Pharmazie, Mensa, Fachschul-Campus)
1967‒1970
Internát a tělocvična Fakulty vojenského lékařství UK, Hradec Králové (s Milanem Matějkou)
1970‒1974
Unterführung an der Kreuzung der Straßen Dukelská, Střelecká, Karla IV., Hradec Králové (bildnerische Gestaltung von Jiří Felger)
1972‒1976
Mensa und Schulkantine am Campsu Hradec Králové (zus. mit Milan Matějka, bildnerische Gestaltung von Jiří Felger)
1975‒1979
Renovierungen und Anbau einer Turnhalle, Fachmittelschule für Maschinenbau, Hradec Králové
1977‒1981
Erholungsheim ROH Pochodeň, Špindlerův Mlýn (zus. mit Milan Matějka)
1978‒1980
Trauerhalle, Hostinné (zus. mit Milan Matějka)
1980‒1987
Städtische Markthalle Hradec Králové
1985‒1989
Erholungsheim ROH SKLÁŘ in Harrachov
1998
Betriebs- und Architekturstudie für die Rekonstruktion der Tschechischen Boude auf der Schneekoppe (Sněžka, nicht realisiert)
2000
Regulierungsplan für Hradec Králové (nicht realisiert) (zus. mit Pavel Tušl, Martin Samohrd a Jan Buchar)
2013‒2015
Digitales Planetarium in Hradec Králové (zus. mit Karel Schmied jund und Zdena Otčenášková)