Milan Babuška wurde am 20. November 1880 in Dubí geboren, das heute einen Teil der Stadt Kladno in der Nähe von Prag bildet. Seine Kindheit verbrachte er in der Stadt Unhošť bei Prag. Im Jahr 1903 inskribierte sich Babuška für das Studium der Architektur an der (tschechischen) Prager Technischen Universität und studierte außerdem das Fach Geige, da er über musikalische Begabung verfügte. Nach dem Abschluss seines Architekturstudiums, wo er bei Professoren Josef Schulz, Adolf Libescher und weiteren konservativen Architekten lernte, wurde er Professor an der technischen Sekundarschule in Jaroměř. Gleichzeitig begann er an Architekturwettbewerben teilzunehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg war er zwischen 1919 und 1923 Professor an der Ersten Staatlichen Technischen Schule in Prag. Sein erster Erfolg war 1911 der Wettbewerb für an der Mädchenschule in Jaroměř. 1920 gewann Babuškas alternatives Design den ersten Preis für dritter Preis im Wettbewerb für die Sparkasse in Německý Brod (heute Havlíčkův Brod). In den Jahren 1921–1922 gewann Babuška den Wettbewerb für die Sokol-Turnhalle in Hradec Králové, die erst Ende der 1920er Jahre errichtet wurde. 1922–1924 entwarf er das Gymnasium in Rychnov nad Kněžnou. Nach dem Erfolg im Wettbewerb für die Sokol-Turnhalle in Hradec Králové nahm er an Wettbewerben für Sokol-Turnhallen in Roudnice nad Labem, Náchod und Opava teil. Die Sokol-Turnhalle in Roudnice nad Labem wurde zwischen 1929 und 1930 gebaut, jene in Náchod 1930. In Náchod entwarf Babuška auch das örtliche Postamt. Neben Sokol-Turnhallen und Sparkassen konzentrierte er sich auch auf Schulgebäude: Er beteiligte sich an Wettbewerben für die Jungen- und Mädchenschule in Strakonice, die Mädchenschule in Turnov, eine Schule in Unhošť, eine Stadtschule in Rataje nad Sázavou, in Police nad Metují und in anderen Städten. Seine Schulprojekte wurden oft ausgezeichnet. Milan Babuška entwarf auch eine Schule in Hevlín bei Znojmo, die zwischen 1926 und 1927 gebaut wurde, und die tschechische Schule in Dolní Bludovice im Bezirk Frýdek-Místek.
čp. (číslo popisné) – Konskriptionsnummer, ein während der Monarchie eingeführtes System der Nummerierung von Gebäuden (im Unterschied zur Orientierungs- bzw. Hausnummer)
1914–1920
Gymnasium čp. 637, Chotěboř
1920–1924
Haus der Kreisvertretung čp. 400, Dvůr Králové nad Labem
1921–1926
Staatliches Realgymnasium čp. 36, Rychnov nad Kněžnou
1924–1926
Tschechische Minderheiten-Volksschule, čp. 28, Kunějovice
1925
Staatliche Volksschule, čp. 194, Vyšší Brod
1925
Schule čp. 1743, Teplice
1927–1929
Volks- und Bürgerschule, čp. 630, Lanškroun
1927–1931
Masaryk-Jubiläums-Volksschule für Mädchen, čp. 32, Rokycany
1928–1930
Sokolovna (Sokol-Turnhalle), čp. 207, Náchod
1928–1929
Familienhaus von K. Stauch, čp. 333, Dobřichovice
1928–1931
Masaryk-Volksschule, čp. 555, Strakonice
1929–1930
Sokolovna (Sokol-Turnhalle) čp. 777, Hradec Králové
1929–1930
Sparkasse, čp. 22, Roudnice nad Labem
1930
Postamt čp. 40, Náchod
1933–1935
Schule čp. 600, Řevnice
1934–1936
Tschechische Volks- und Bürgerschule und Realgymnasium, čp. 1145, Děčín
1937–1940
Technisches Museum und Landwirtschaftsmuseum, čp. 1300 a 1320, Prag 7
1937–1938
Staatliche Volks- und Bürgerschule, čp. 436, Kaplice
1938–1940
Staatliches Gymnsium čp. 1414, Hořice v Podkrkonoší (gemeinsam mit Jan Rejchl)
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